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Türkei: Nur kleine Hoffnungsschimmer

Die Türkei, hier Cesme an der Ägäis-Küste, musste im Januar Buchungsrückgänge von bis zu 60 Prozent pro Tag aus dem deutschen Quellmarkt hinnehmen.

Die Türkei, hier Cesme an der Ägäis-Küste, musste im Januar Buchungsrückgänge von bis zu 60 Prozent pro Tag aus dem deutschen Quellmarkt hinnehmen. Foto: ras

Nach dem extrem schwachen Januar zeichnet sich auch im Februar kein klarer Aufwärtstrend für Türkei-Buchungen ab. Das ist das Ergebnis einer Umfrage von touristik aktuell unter Großveranstaltern und Türkei-Spezialisten in Deutschland.

Das Minus für das laufende Geschäftsjahr liegt je nach Veranstalter zwischen zehn und 40 Prozent. Am besten liegt derzeit offenbar Bentour mit einem Minus von zehn Prozent im Rennen. JT Touristik berichtet von einem Rückgang zum Vorjahr in Höhe von 15 Prozent, Schauinsland spricht von einem „zweistelligen“ Minus, ohne Details zu nennen.

TUI Group: Minus 40 Prozent
Die TUI-Gruppe verkündete jüngst sogar, mit 40 Prozent unter dem Vorjahr zu liegen. Andere Veranstalter nennen keine Zahlen, dürften aber auch auf einen Rückgang zwischen 20 und 40 Prozent kommen.

Allerdings deuten sich kleine Hoffnungsschimmer an: „Wir beobachten teilweise wieder einen positiven Trend“, berichtet Patrick Hogrefe von TUI. Laut Jasmin Taylor, Geschäftsführerin von JT Touristik, verkauft sich die Türkei immerhin im Kurzfristgeschäft wieder „recht gut“. Und aus Sicht von V-Tours-Chef Achim Schneider geht es seit einigen Tagen wieder „Step by Step“ aufwärts.

Condor routet um
Während Ferienflieger Condor die Hoffnung auf eine schnelle Belebung verloren hat und in großem Stil Türkei-Flüge für den Sommer nach Griechenland und auf die Kanaren umroutet, regiert bei den Veranstaltern der Zweckoptimismus: „Wir sind überzeugt davon, dass die Türkei wieder kommen wird“, sagt FTI-Manager Hicabi Ayhan. „Es gibt eine leichte Tendenz nach oben. Die Türkei hat noch viele Chancen in diesem Jahr“, betont Songül Göktas-Rosati, Chefin von Öger Tours.

Der Optimismus hat diverse Gründe: Spanien wird vor allem in der Hauptsaison irgendwann ausgebucht sein. Die Flugverbindungen nach Antalya bleiben trotz diverser Umroutungen hervorragend. Und das Hotelangebot ist insgesamt gesehen so hochwertig wie eh und je.

Das spüren die Veranstalter schon jetzt: Die Top-Hotels laufen deutlich besser als die preiswerten Häuser weitgehend unbekannter Ketten, die vor Jahren noch vom russischen Markt gestürmt wurden.

Zu den Erfolgsgaranten gehören die Markenhotels der Reisekonzerne wie Sensimar, Sentido und Cooee oder Clubs wie Robinson, Aldiana, Alltoura und Calimera, aber auch etablierte türkische Marken wie Rixos, Titanic, Voyage, Barut und Delphin.

Rabatte bis 50 Prozent
Nichtsdestotrotz steht für die Türkei ein heftiger Preiskampf bevor: Schon jetzt haben die Hotels ihre Preise radikal gesenkt, zum Teil sogar um bis zu 50 Prozent für Frühbucher bis Ende Februar beziehungsweise Mitte März. Im Schnitt liegen die Zugeständnisse derzeit je nach Saison bei rund 20 Prozent. In der Nebensaison sind sie höher, in der Hauptsaison liegen sie etwas darunter.

Besonders attraktiv sind die Angebote für Familien, verweist Jan Frankenberg von DER Touristik Köln auf „grundlegend überarbeitete“ Kinderangebote. Sie bieten immer öfter eine Ermäßigung von bis zu 100 Prozent.