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Philippinen: Wie sicher ist Boracay?

Der berühmte White Beach auf Boracay ist bei Dertour und Meier‘s vorerst nicht mehr im Angebot.

Der berühmte White Beach auf Boracay ist bei Dertour und Meier‘s vorerst nicht mehr im Angebot. Foto: Mandarin Island Hotel

Bereits im Oktober hatte das Auswärtige Amt seine Sicherheitshinweise für die Philippinen ausgeweitet: Risiken sieht die Behörde jetzt nicht mehr nur im Süden des Landes. Reiseveranstalter gehen mit der neuen Einschätzung allerdings unterschiedlich um.

Laut Auswärtigem Amt könne nun könne auch auf weiter nördlich gelegenen, touristisch frequentierten Inseln „ein Entführungsrisiko nicht ausgeschlossen werden“. Von „nicht erforderlichen Reisen“ in Nord-Palawan und auf Boracay wird daher abgeraten, heißt es in dem Sicherheitshinweis. Bislang wurde nur der Süden und Südosten als gefährlich eingestuft, weil dort die Terrororganisation Abu Sayyaf seit den 90er Jahren ihr Unwesen treibt.

„Wir haben uns entschlossen, Nord-Palawan und Boracay erst einmal nicht mehr anzubieten“, sagt Melanie Gerhardt, Krisen-Managerin von DER Touristik. Das gilt für die Philippinen-Reisen von Dertour und Meier’s Weltreisen, die bis Jahresende abgesagt wurden. Für Dezember erwartet Gerhardt eine Aktualisierung durch das Auswärtige Amt. Philippinen-Gäste in anderen Regionen können kostenlos umbuchen oder stornieren.

Business as usual dagegen bei Tischler Reisen: „Wir haben bisher keine Reisen abgesagt“, erklärt Geschäftsführer Michael Metzner. Nach dem Sicherheitshinweis habe man „mit den Partnern vor Ort gesprochen, die das in der Schärfe nicht nachvollziehen können“, so Metzner. Allerdings seien die Philippinen momentan ohnehin nicht sehr gefragt.

Bei Gebeco hat man für das kommende Jahr sogar noch zwei neue Touren ins Angebot genommen, allerdings für den relativ sicheren Norden. „Unsere Reisen auf den Philippinen können wir ohne Routenänderungen durchführen“, meint Asien-Manager Aki Scheerer. Man biete ja ausschließlich Gruppenreisen an, „und das Reisen in einer Gruppe ist bekanntlich sicherer, als individuell unterwegs zu sein“.

Das gilt auch bei Studiosus – gleichwohl hat der Studienreisespezialist schon seit Jahren keine Reisen auf die Philippinen mehr durchgeführt. Einzelne Reisen seien zwar angeboten worden, aber es habe „keine große Nachfrage“ gegeben, heißt es.

Der Süden der Philippinen und die Meeresgrenze zu Malaysia sind grundsätzlich für alle Veranstalter tabu. Dort griffen erst vor drei Wochen wieder die Extremisten von Abu Sayyaf ein deutsches Ehepaar auf seinem Segelboot an. Die Frau kam ums Leben, der Mann wurde verschleppt.
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