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Freizeitparks reagieren auf Cook-Rauswurf

Sea World und Loro Parque bieten weiterhin Orca-Shows an

Sea World und Loro Parque bieten weiterhin Orca-Shows an. Foto: pixabay

Anfang der Woche kündigte Thomas Cook an, Tierattraktionen, die Orcas in Gefangenschaft halten, aus dem Programm zu nehmen. Konkret handelt es sich dabei um die Parks von Sea World und Loro Parque (siehe hier). Jetzt haben beide Freizeitparkbetreiber die Entscheidung von Cook kritisiert.

Von Loro Parque heißt es, man habe in 45 Jahren nicht eine Beschwerde erhalten, die sich auf das Wohlbefinden der Tiere bezogen habe. Zudem sei der Park im vergangenen Jahr durch ein Unternehmen im Auftrag von Thomas Cook inspiziert worden mit dem Ergebnis, dass die Standards für das Tierwohl zu 100 Prozent erfüllt wurden.

Der spanische Tierpark kritisiert, dass die Entscheidung des Reisekonzerns auf „wissenschaftlichen Erkenntnissen” beruhe. Dabei verpasse Cook aber, diese Erkenntnisse vorzulegen. Der Reisekonzern argumentiere damit, dass 90 Prozent der Kunden sich um das Tierwohl sorgen. „Aber das bedeutet nicht, dass Thomas Cook je Beschwerden über die Unterbringung der Orcas im Loro Parque geäußert hätte”, so die Erklärung.

„In unserem Unternehmen sind nicht nur 90 Prozent, sondern 100 Prozent der Mitarbeiter um das Wohl der Tiere besorgt und wir arbeiten mit großem Stolz daran, dass jedes einzelne Tier in unserer Obhut mit der größtmöglichen Liebe und Respekt behandelt wird“, schreiben die Betreiber.

Man sei der am höchsten ausgezeichnete Zoo der Welt. „Glücklicherweise begrüßt Loro Parque in diesem Jahr mehr Besucher als jemals zuvor und auch ohne die Zusammenarbeit mit Thomas Cook werden wir damit fortfahren, allen unseren Besuchern einen einzigartigen Einblick in die wunderbare Welt der Wildtiere zu ermöglichen“, rundet der Parkbetreiber seine Erklärung ab.

Auch Sea World hat sich zu Wort gemeldet. Die Grundlagen für die Entscheidung von Thomas Cook sind laut Sea World aber weder wissenschaftliche Erkenntnisse, noch Fakten noch die Realität. „Thomas Cook sagt, dass 90 Prozent der Kunden das Tierwohl am Herzen liegt. Dies können wir nur begrüßen, denn es ist auch unser Anliegen, dass alle Tiere in zoologischen Anlagen gut behandelt werden”, heißt es in der Erklärung. Allerdings könne Cook keinerlei Zusammenhang zwischen diesem Wunsch und dem Wohlergehen der Tiere in den Parks herstellen.

Sea World verweist darauf, dass die Bekanntgabe von Cook erfolgte, nachdem Sea World zu 100 Prozent die Mindestanforderungen eines Audit-Prozesses bestanden hatte, der auf den strikten Standards der Association of British Travel Agents (ABTA) basiert. „Dass wir diese Messlatte gemeistert haben, bestätigt, dass alle Tiere in unseren Parks gut behandelt werden.“

Zudem widerspreche die Entscheidung von Cook dem Wunsch der Öffentlichkeit, Tiere aus der Nähe zu sehen und zu erleben. Jüngste Studien in Großbritannien von You Gov zeigen laut Sea World, dass 82 Prozent aller Eltern mit Kindern im Alter von 18 Jahren und jünger im Besuch von Zoos, Aquarien, Safari- und Meerestier-Parks einen pädagogischen Wert sehen. 74 Prozent seien überzeugt, dass diese Besuche einen wichtigen Beitrag zum Artenschutz leisten.

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