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Türkei: Linienflüge zu den Urlaubszielen

Regionen wie Kappadokien will der neue türkische Tourismusminister bekannter machen

Regionen wie Kappadokien will der neue türkische Tourismusminister bekannter machen. Foto: privat

Sein Amtsantritt wurde von Veranstaltern und Hoteliers bejubelt: Seit drei Monaten ist Mehmet Ersoy Tourismusminister der Türkei

Sein Amtsantritt wurde von Veranstaltern und Hoteliers bejubelt: Seit drei Monaten ist Mehmet Ersoy Tourismusminister der Türkei. Foto: mg

Das türkische Tourismusministerium hat mit Turkish Airlines einen Vertrag für neue Flugverbindungen in die Feriengebiete am Mittelmeer geschlossen. „Wir sind für Antalya zu sehr von den Charter-Anbietern abhängig. Das wollen wir ändern – auch mit neuen Verbindungen ab Deutschland“, sagt Mehmet Ersoy, seit rund drei Monaten Tourismusminister des Landes.

Ziel ist es, mit Hilfe von Linienflügen das Ganzjahresgeschäft anzukurbeln und den Upscale-Markt zu unterstützen, sagte Ersoy während eines Pressegesprächs auf Initiative von Öger Tours am Wochenende in Ankara. Es gebe in der Türkei inzwischen zahlreiche Hotels, die explizit eine Luxus-Klientel ansprechen. „Viele dieser Gäste wollen aber nicht per Charter fliegen, sondern sitzen lieber in der Business-Class eines Linienfliegers“, so Ersoy.

Die neue Strategie hat auch mit dem Plan der türkischen Regierung zu tun, den Durchschnittsumsatz der Touristen in den nächsten Jahren signifikant zu erhöhen. Derzeit beträgt er dem Minister zufolge pro Gast 650 US-Dollar pro Aufenthalt. In fünf Jahren soll er bei 1.000 US-Dollar liegen.

Erreicht werden soll dies nicht nur durch den Ausbau der hochwertigen Hotellerie, sondern auch durch verlängerte Aufenthalte. Vorbild sind unter anderem deutsche Urlauber: Sie bleiben im Schnitt 9,8 Nächte im Land, über alle Quellmärkte hinweg liegt der durchschnittliche Aufenthalt bei 6,3 Nächten.

Ein großes Thema ist für Ersoy die allgemeine Qualität der Hotellerie. Ziel müsse sein, dass in bestehende Anlagen regelmäßig investiert und der Service weiter verbessert werde. Erfahrungen hat der Minister, der nicht als Politiker, sondern als Fachmann den Posten übernahm, auf diesem Gebiet jede Menge: Als Inhaber der Voyage-Hotels sowie der Vorzeige-Resorts Maxx Royal Belek und Maxx Royal Kemer setzte er neue Maßstäbe in der türkischen Hotellerie.

Um die Qualität zu erhöhen, soll im nächsten Jahr ein neues Konzept für die Ausbildung von Hotelfachkräften gestartet werden. Geplant ist, Hotelbetreiber stärker mit ins Boot zu holen, einen Teil der Ausbildung direkt in die Hotels zu verlagern und die Hotelbetreiber auch finanziell an der Ausbildung zu beteiligen. Zudem soll es für den Nachwuchs im Hotelgewerbe zur Pflicht werden, mindestens zwei Fremdsprachen zu lernen.

In der Werbung will Ersoy versuchen, dass sich der türkische Tourismus künftig vielseitiger darstellt als bisher. „Das haben wir bisher nicht so gut gemacht“, gibt der erfahrene Touristiker zu. Zu den Ideen gehört, im Marketing stärker Testimonials und Meinungsmacher zu Wort kommen zu lassen, Themen des Umweltschutzes aufzunehmen und einzigartige Regionen wie Kappadokien hervorzuheben.

Von andauernden Preisaktionen hält Ersoy wenig: „Es dauert fünf Minuten, den Preis nach unten zu setzen, aber fünf Jahre, ihn wieder nach oben zu bringen.“