Destinationen

Türkei: Alte Ziele, neuer Ansatz

Für 2019 erwartet der türkische Tourismusminister Mehmet Ersoy bis zu 5,5 Millionen Einreisen aus Deutschland

Für 2019 erwartet der türkische Tourismusminister Mehmet Ersoy bis zu 5,5 Millionen Einreisen aus Deutschland. Foto: Karl Strebl/www.pixelio.de

Die Zuwachsraten der deutschen Veranstalter für die Türkei sind gewaltig, für neue Rekorde wird es aber noch nicht reichen: „Wir rechnen für 2019 mit bis zu 5,5 Millionen Einreisen aus Deutschland“, lautet die Hochrechnung von Tourismusminister Mehmet Ersoy.
Dies wäre ein deutliches Plus zum Jahr 2018, als 4,5 Millionen Bundesbürger in die Türkei reisten. Der Rekord wurde 2015 mit über 5,6 Millionen aufgestellt.

Die Masse dieser Gäste reist nach wie vor in die großen Urlaubszentren in der Region Antalya. Das soll nach Meinung von Ersoy nicht so bleiben. Ziel müsse sein, die Türkei touristisch wieder breiter aufzustellen, verweist der Minister unter anderem auf die großen Potenziale im Thermal- und Gesundheitstourismus sowie bei Kulturreisen.

Um letzterem einen Schub zu geben, wurde 2019 zum „Göbeklitepe-Jahr“ erklärt. Damit wird eine Region der Türkei in den Fokus gerückt, die zuletzt ins Abseits geraten war:  Der Südosten des Landes.  „Und das ist auch richtig so. Man kann dort wunderbar und sicher reisen“, sagt etwa Heidrun Jahn, Reiseverkäuferin und Türkei-Fan mit vielen Reiseerfahrungen in der Region.

Göbeklitepe selbst ist ein in der Öffentlichkeit unbekanntes Highlight: Der antike Tempel bei Sanliurfa gilt als ältester der Welt und wurde 2018 zum Weltkulturerbe der Unesco ernannt. „Es ist die absolut richtige Entscheidung, neue Ziele zu erschließen und zu vermarkten“, lobt unter anderem Ufuk Gezgin, General Maager des Ela Quality Resorts in Belek, die Entscheidung Ersoys.

Politisch nimmt der Minister, der selbst Hotelbetreiber ist, den Privatsektor stärker in die Pflicht. Dazu gehört ein neues Ausbildungsprogramm, das sämtliche Studenten der 76 Tourismushochschulen im Land verpflichtet, ihr Pflichtpraktikum im Sommer in einem Hotel zu absolvieren.

Dem Nachwuchs soll dies zu Praxiserfahrung verhelfen, die Hotels erhalten damit Verstärkung für die Hochsaison. Eine weitere Auflage ist künftig die Pflicht, drei Fremdsprachen zu können. Deutsch wird auf jeden Fall dazu gehören.

Anzeige