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Ägypten: „No plastic“-Kampagne am Roten Meer

Ahmed Abdullah, Gouverneur der Region Rotes Meer, mit Heba Shawky von Hepca (rechts) und Maja-Jennifer Köhl von ETI

Ahmed Abdullah, Gouverneur der Region Rotes Meer, mit Heba Shawky von Hepca (rechts) und Maja-Jennifer Köhl von ETI. Foto: mg

Die ägyptische Regierung hat mit der Umweltschutzorganisation Hepca eine umfangreiche Kampagne gegen das Nutzen von Einwegplastik am Roten Meer gestartet. In deren Mittelpunkt steht ein Verbot für bestimmte Plastikartikel vom 1. Juni dieses Jahres an. Ab dann dürfen Restaurants, Geschäfte, Imbissanbieter sowie Ausflugs- und Tauchboote bestimmte Artikel aus Einwegplastik nicht mehr verwenden, kündigt Ahmed Abdullah, Gouverneur der Region Rotes Meer, an.

„Wir wissen, dass die Natur unser größter Schatz ist. Wir müssen alles tun, um diesen Schatz zu bewahren“, ist sich Abdullah der großen Umweltbelastung durch Plastikmüll bewusst. Unterstützung erhielt die Regierung dabei in erster Linie von der Umweltschutzorganisation Hepca, aber auch von Veranstaltern wie ETI.

Deren Hotelkette Red Sea Hotels hat das Siva Grand Beach zum ersten plastikfreien Hotel am Roten Meer umgewandelt und gibt unter anderem kein Plastikbesteck mehr aus. Lediglich das Problem der Wasserflaschen sei noch nicht gelöst, gesteht ETI-Geschäftsführerin Maja-Jennifer Köhl. Die Resonanz der Kunden ist ihren Worten zufolge „sehr gut“ – und auch die Kosten hielten sich in Grenzen: „Wir müssen einmalige Investitionen tätigen, aber mittelfristig wird es nicht teurer.“

Zum Konzept der Regierung gehört auch, mit Hilfe von Hepca und Veranstaltern wie ETI das Umweltthema stärker bei Mitarbeitern in der Touristikbranche und in der Bevölkerung zu verankern. „Wir setzen da sehr stark bei der Jugend an“, berichtet Hepca-Chefin Heba Shawky und verweist auf diverse Umweltprojekte wie Müllsammelaktionen und Recycling-Initiativen mit Schulen der Region.

Mit Blick auf die Nachfrage ist Ägypten nach dem fulminanten Comeback im vergangenen Jahr im deutschen Quellmarkt weiter auf der Überholspur. Knapp 40 Prozent betrug das Plus im Vorjahr – Ergebnis waren insgesamt 1,7 Millionen deutsche Besucher.

Für 2019 erwartet das Land erneut ein zweistelliges Wachstum aus Deutschland. Grundlage dafür sind weiter ausgebaute Flugkapazitäten und eine starke Nachfrage, die derzeit bei fast allen deutschen Veranstaltern zu einem Buchungsplus zwischen zehn und 20 Prozent führt.

Für die ägyptischen Hoteliers sind die starken deutschen Zahlen ein Segen. Denn aus dem britischen Markt heraus gibt es nach wie vor keine Charterflüge nach Sharm el Sheikh, für den russischen Markt gilt dies sogar für das gesamte Zielgebiet Rotes Meer.