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Balearen/Kanaren: Neidischer Blick Richtung Osten

Die spanischen Inseln – im Bild Mallorca – stehen vor einer unruhigen Saison

Die spanischen Inseln – im Bild Mallorca – stehen vor einer unruhigen Saison. Foto: Facundo Win/pixabay

Spanien bleibt auch 2019 das mit Abstand wichtigste  Reiseziel der Deutschen. Und dennoch gehen die Blicke der Hoteliers vor allem auf den Kanaren und den Balearen immer öfter in Richtung östliches Mittelmeer und Rotes Meer. 

Die Wachstumsraten in der Türkei, in Ägypten und Tunesien sind gewaltig. Und das spürt man in Spanien – vor allem auf Mallorca und Fuerteventura liegen die Buchungen für den Sommer unter dem Vorjahr. Das Problem: „Wir können die Preise nicht so stark senken, wie die Veranstalter es wollen“, sagt etwa Teneriffas Tourismusminister Alberto Bernabe. Man biete den „tragfähigsten Preis“.

Neben den zumeist höheren Preisen leiden die Kanaren zudem einmal mehr unter den Flugproblemen. Nach dem folgenschweren Air-Berlin-Aus im vergangenen Jahr muss die Inselgruppe nun die Germania-Insolvenz verkraften. Allein nach Teneriffa fallen dadurch elf Flüge pro Woche weg. Fuerteventura fehlen zwölf der durchschnittlich 70 Flüge pro Woche ab Deutschland.

Ersatzflüge zu finden, gestaltet sich wegen der langen Flugzeit schwierig – für die Airlines ist es lukrativer, zwei Umläufe am Tag nach Mallorca zu fliegen. Und die Zusammenarbeit mit Low-Cost-Airlines scheuen viele Veranstalter.

Auffällig ist aus Sicht von Alltours-Chef Willi Verhuven, dass die Hotels der eigenen Allsun-Kette sehr gut gebucht seien. Schwieriger sei das Geschäft bei jenen Häusern, die auch über andere Veranstalter buchbar seien. Aber auch hier gebe es Ausnahmen: Hipotel und Zafiro zum Beispiel seien bei Alltours deutlich im Plus, so Verhuven.

Kein Wunder, dass auch andere Veranstalter kräftig in eigene Marken investieren. Ibiza erhält das erste Casa Cook außerhalb Griechenlands, Thomas Cook wandelt auf Mallorca ein Smartline zum Cook’s Club Palma Beach um.

Offen ist, ob und wie die spanischen Inseln im Kurzfristgeschäft punkten können. Er sei da aber sehr zuversichtlich, meint Schauinsland-Chef Gerald Kassner: „Da geht noch was.“

Umfangreiche News zu den beiden Inselgruppen lesen Sie in unserem Special Balearen/Kanaren in der neuen Ausgabe von touristik aktuell (ta 10/2019).

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