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Ägypten: Studien- und Rundreisen wieder gefragt

Die Pyramiden von Gizeh: Die Touristen entdecken die Kulturschätze Ägyptens wieder

Die Pyramiden von Gizeh: Die Touristen entdecken die Kulturschätze Ägyptens wieder. Foto: ah

Von einem echten „Comeback“ möchten die Veranstalter noch nicht sprechen. Doch der Trend weist nach oben: Nach langer Flaute buchen viele Deutsche wieder Studien- und Rundreisen durch Ägypten.

Gebeco meldet für das laufende Jahr ein Plus von 120 Prozent, noch stärker legt Studiosus zu: Nach einem Plus auf 690 Gäste im Jahr 2018 rechnet der Veranstalter für 2019 mit über 1.000 Reisenden. Zum Vergleich: In Spitzenzeiten brachte Studiosus 3.500 Gäste an den Nil, im Jahr 2014, dem absoluten Tiefpunkt des Ägypten-Tourismus, waren es gerade mal 36.

Das wiedererwachte Gästeinteresse hat die Veranstalter zu neuen Programmen inspiriert. Gebeco etwa widmet sich auf einer neuen Themenreise durch Ägypten und Uganda dem Nil als Lebensader Afrikas und hat die klassische Acht-Tage-Kombi Kairo plus Nil-Cruise neu aufgelegt. Studiosus geht 2020 mit einer neuen Smart & Small-Reise mit Nil-Kreuzfahrt und Boutique-Hotel in Kairo ins Rennen sowie einer elftägigen Schiffsreise auf Nil und Nassersee. FTI hat zehn neue Schiffe ins Rundreiseprogramm genommen, darunter traditionelle Dahabeyas. Neu sind eine Rundreise durch das „koptische Ägypten“ und eine „Einstiegskreuzfahrt“, wie Destinationschef Elia Gad berichtet.

Pferdefuß bleibt für Ägypten das Thema Sicherheit. Die Veranstalter loben zwar die geringe Alltagskriminalität. Doch aufgrund der angespannten politischen Lage und der Gefahr terroristischer Aktionen sieht etwa Gebeco-Manager Peter Eschweiler den Raum Kairo etwas kritisch. Auf der Sinai-Halbinsel gebe es zwar Verbesserungen, ergänzt Studiosus-Sicherheits-Manager Edwin Doldi, man werde hier aber 2020 noch nicht aktiv werden.

Tabu sind nach wie vor die Weiße und Schwarze Wüste sowie die ungesicherten Grenzregionen zu Libyen und dem Sudan. In die Oase Siwa etwa könne man zwar reisen, so Claudia Wagner, Chefin des Ägypten-Spezialisten Helios Reisen. Doch „die Hotels waren einige Jahre zu, das sieht man“.

Wie üblich steigen, sobald es wieder bergauf geht, auch die Preise. Eintrittspreise und Tourguides werden 2020 teurer, gestiegene Benzinpreise wirken sich auf Transfers aus. Auch einige Hotels und Nil-Schiffe haben aufgeschlagen, und teilweise werden gute Flugverbindungen knapp.

Die Veranstalter sprechen von Preiserhöhungen zwischen fünf und 15 Prozent – nervös werden sie dadurch allerdings nicht: Ägypten stehe preislich – etwa zum Alternativziel Jordanien – nach wie vor „traumhaft“ da, findet Helios-Chefin Wagner.