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Balearen/Kanaren: Cook-Pleite setzt Hotels unter Druck

Die spanischen Inseln sehen schwierigen Zeiten entgegen

Die spanischen Inseln sehen schwierigen Zeiten entgegen. Foto: Juergen Sack / iStockphoto

Zu Anfang des Jahres das Aus von Germania, dazu wieder erstarkte Ziele wie die Türkei, Griechenland und Ägypten, Brexit-verängstigte Engländer und nun auch noch die Insolvenz von Thomas Cook: Für die spanischen Inseln hat das Jahr 2019 wenig Erfreuliches zu bieten.

Die teilweise zurückgehenden Besucherzahlen aus dem deutschen Markt sind angesichts der Dimensionen der Cook-Pleite nur das kleinere Übel. Teilweise seit Juni hatte Thomas Cook die Hotels nicht mehr bezahlt. Für sämtliche Ausgaben, darunter Lebensmittel, Energie und Gehälter, mussten sie wie viele Hotels in anderen Zielgebieten auch in Vorkasse treten.

Die spanische Regierung um Tourismusministerin Maria Reyes handelte nach der Insolvenz sofort, richtete einen Krisenstab ein und sagte der Branche Kredite in Höhe von 200 Millionen Euro zu.

Weitere Maßnahmen des Staates sind reduzierte Flughafengebühren, mit denen vor allem die Flugverbindungen auf die Kanaren stabil gehalten oder neue Airlines angelockt werden sollen. Unglücklicherweise hatte Ryanair unmittelbar vor der Cook-Pleite verkündet, die Basen auf Teneriffa und Gran Canaria zum 8. Januar 2020 schließen zu wollen.

Auch über eine Reduzierung der Mehrwertsteuer oder deren Abschaffung auf unbezahlte Rechnungen wird diskutiert. Darüber hinaus verhandeln die Hotelverbände auf den Balearen mit der Inselregierung. Gefordert wird, die Ökosteuer für nächstes Jahr auszusetzen, damit die Hoteliers ihre Häuser günstiger am Markt positionieren können.

Mehr zu den spanischen Inseln lesen Sie in unserem Schwerpunkt Balearen/Kanaren in der Ausgabe 41/2019 von touristik aktuell, die Anfang dieser Woche erscheint.