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Reisewarnung: Afrika-Veranstalter klagen weiter

Gerade auf Safari könne gut Abstand gehalten werden, argumentieren die Afrika-Veranstalter

Gerade auf Safari könne gut Abstand gehalten werden, argumentieren die Afrika-Veranstalter. Foto: uf

Nach Ablehnung ihrer Klage gegen die weltweite Reisewarnung ziehen die Afrika-Veranstalter in die nächst höhere Instanz. Am 17. Juli legten rund 40 Veranstalter um die Initiatoren Elangeni African Adventures und Akwaba Afrika Beschwerde gegen die Entscheidung des Verwaltungsgerichts Berlin ein. Nun muss das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg entscheiden.

Die Veranstalter wehren sich dagegen, dass von der Reisewarnung betroffene Länder nicht differenziert betrachtet werden. Sie hatten erreichen wollen, dass zunächst die Reisewarnungen für Mauritius, die Seychellen und Tansania aufgehoben werden.

Das Verwaltungsgericht Berlin hatte den Eilantrag jedoch abgelehnt. Das Rechtsschutzinteresse der Reiseveranstalter fehle, so die Begründung. Dieser Argumentation wollen die Initiatoren nicht folgen: „Gerade in diesen Ländern vor einer akuten Gefahr für Leib und Leben zu warnen, erscheint nicht nachvollziehbar – keine andere Reiseart eignet sich so gut für Social Distancing wie Safaris in Afrika“, erklärt Heike van Staden, Geschäftsführerin von Elangeni African Adventures. Aus diesem Grund habe man den Antrag auch um die Länder Kenia, Sambia und Ruanda erweitert, die die Grenzen im August für internationale Gäste wieder öffnen wollen.

„Gerade im Vergleich mit europäischen Badeorten haben die afrikanischen Reiseziele alle Argumente auf ihrer Seite“, fügt David Heidler, Geschäftsführer von Akwaba Afrika hinzu: „Geringe Infektionszahlen, kleine Hotels, Aktivitäten in privaten Kleingruppen sowie strenge Hygienekonzepte.“ Trotzdem halte das Auswärtige Amt derzeit an der Aufrechterhaltung der weltweiten Reisewarnung fest. Und es sei nicht absehbar, wann diese aufgehoben werde.

Laut Heidler und van Staden sind die Länder des afrikanischen Kontinents von der Corona-Epidemie im globalen Vergleich mit am schwächsten getroffen. Doch drohe eine wirtschaftliche Katastrophe. „Viele Arbeitsplätze in Afrika werden nachhaltig zerstört, vor allem im Tourismus, aber auch in davon abhängigen Branchen. In Regionen ohne staatliche Beihilfen oder Konjunkturprogramme ist die Rückkehr zum Tourismus essentiell, um Existenzen zu schützen“, so Heidler.

 
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