Destinationen

Politik: Spahn rät zu Deutschland-Urlaub

Gesundheitsminister Jens Spahn sorgt einmal mehr für Unmut unter den Touristikern. Am vergangenen Wochenende rief er die Bundesbürger dazu auf, die Herbstferien und den Weihnachtsurlaub in Deutschland zu verbringen. Denn mit einem schnellen Ende der Corona-Pandemie sei nicht zu rechnen.

Im Wortlaut sagte er: „Vielleicht schaffen wir es ja auch alle zusammen, mal für den Herbsturlaub und vielleicht auch gleich für den Weihnachtsurlaub nicht so weit zu fahren, sondern einfach mal die Schönheit Deutschlands zu genießen.“

Unterdessen fordert Markus Tressel, der tourismuspolitische Sprecher der Grünen, differenzierte Reisewarnungen. „Es wäre bei der Beurteilung von Destinationen wichtig, eine breitestmögliche Grundlage und Differenzierung zu schaffen“, meint er. Eine Reisewarnung lediglich auf Basis eines Indikators wie der Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern werde der tatsächlichen Situation vor Ort oft nur eingeschränkt gerecht. „Um der Verunsicherung von Reisenden vorzubeugen, brauchen wir Transparenz und eine Kommunikationsoffensive des Auswärtigen Amtes“, so Tressel. Eine möglichst individuelle und detaillierte Einschätzung einzelner Reiseländer könne dabei helfen, dass Reisende eine verantwortliche Entscheidung treffen könnten.

„Um eine breite Basis zu schaffen, muss sich die Bundesregierung im Rahmen der EU-Ratspräsidentschaft für ein einheitliches und mehrdimensionales Indikatorenset zur Einstufung von Destinationen in Europa einsetzen“, fordert er. Dies sollte Tressels Ansicht nach schnell vereinbart und umgesetzt werden, damit Reisende und Tourismuswirtschaft mehr Sicherheit bekämen.

 
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