Destinationen

Australien/Neuseeland: Veranstalter warten ab

Reisen nach Australien wie hier nach Sydney sind weiterhin nicht möglich

Reisen nach Australien wie hier nach Sydney sind weiterhin nicht möglich. Foto: Destination NSW

Ein Urlaub in Australien oder Neuseeland ist aufgrund der Corona-Pandemie bis auf weiteres nicht möglich. Somit tun sich auf die deutschen Veranstalter schwer, spannende Neuheiten für die beiden Fernziele anzubieten. „Das neue Programm wird sich weitgehend am jetzigen orientieren“, sagt etwa Philipp Detmer, Produktchef für die beiden Länder bei DER Touristik. „Viel wird auch davon abhängen, wie sich der australische und neuseeländische Markt inländisch erholen und inwiefern die Leistungsträger zur Verfügung stehen“.

Ähnlich sieht das Gunnel Burri, Produktexpertin bei FTI: „In Anbetracht der aktuellen Lage und der Ungewissheit, wann Australien und Neuseeland wieder bereisbar sein werden, haben wir unser Angebot in diesen Regionen weitestgehend stabil gehalten.“ Dem derzeitigen Gästewunsch nach mehr Privatsphäre und individueller Mobilität komme der Münchner Veranstalter in Australien und Neuseeland mit einem Ausbau des Selfdrive-Segments entgegen. Bei Busrundreisen werde zukünftig das Thema Hygiene und Sicherheit eine noch größere Rolle spielen.

Gebeco bietet im kommenden Touristikjahr sechs Kleingruppenreisen für die Ziele Australien und Neuseeland an. Alle Reisen sind bereits bis Ende 2021 buchbar und für die meisten Reisen gilt, dass auch schon für 2022 Termine vorgemerkt werden können.

Studiosus hat für das nächste Jahr keine Neuheiten in Downunder oder Neuseeland zu bieten. Insgesamt rechnet der Studienreisespezialist erst ab dem zweiten Quartal 2021 mit einer schrittweisen Belebung der Nachfrage. Das eigene Angebot habe man entsprechend angepasst und böte verstärkt Termine in der zweiten Jahreshälfte an.

Im Rahmen „Beruhigt Reisen Plus“-Kollektion des Erlebnisreisespezialist G Adventures sind 20 Reisen durch Asien, Australien und Neuseeland mit Abreisen im Jahr 2021 buchbar. Dazu gehören beliebte Gruppenreisen wie „Das Beste von Australien – Plus“ und „Neuseeland Express – Plus“. Die neue Kollektion wurde im Sommer eingeführt, um Reisenden ein zusätzliches Maß an physischer Distanz zu bieten. Sie umfasst kleinere Gruppengrößen, private Transportmittel, keine gemeinsamen Badezimmer und 50 Prozent Ermäßigung auf Einzelzimmer.

Der Spezialist Diamir vermeldet derzeit keinerlei Nachfrage für Reisen nach Australien und Neuseeland. Geschäftsführer Markus Walter meint dazu: „Es ist jedoch so, dass die Kunden tatsächlich zunehmend hinterfragen, warum beispielsweise eine ‚einsame Insel‘ mit sehr geringen Corona-Fallzahlen trotzdem Risikogebiet bleibt, wenn gleichzeitig Nahziele mit deutlich ungünstigeren Zahlen einschränkungsfrei erlaubt sind.“ Hier sei die Politik in Erklärungsnot und habe viel Glaubwürdigkeit verspielt.

Walter ergänzt: „Wir möchten daher nicht ausschließen, zukünftig die Gefahreneinschätzung selbst zu übernehmen oder letztendlich es dem reisewilligen Kunden zu überlassen, da die Politik es leider bisher nicht sachgerecht hinbekommen hat.“ Dazu müssten im Fall von Australien und Neuseeland jedoch erst einmal die Länder selbst ihren Einreisestopp für internationale Urlauber aufheben. Vorerst sollen in Kürze allerdings nur Urlauber aus Neuseeland nach Australien reisen dürfen – und auch nur in ausgewählte Regionen wie etwa ins Northern Territory.

Was es aus den Destinationen Australien, Neuseeland und Südostasien Neues gibt und wie die Länder Reiseverkäufer mit Infos in der Corona-Zeit versorgen, lesen Sie in unserem Special, das nächste Woche in der neuen Ausgabe von touristik aktuell erscheint.

 
Von Arne Hübner
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