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DTV: „Bundesregierung ist konzeptlos“

Auch der Deutschland-Tourismus ist von der Pandemie stark gebeutelt. Der DTV fordert wirksame Hilfen des Bundes

Auch der Deutschland-Tourismus ist von der Pandemie stark gebeutelt. Der DTV fordert wirksame Hilfen des Bundes. Foto: WagnerAnne/pixabay

Der Deutsche Tourismusverband (DTV) kritisiert, dass Hilfen des Bundes an von der Corona-Pandemie betroffene Tourismusunternehmen deutlich zu spät ankommen. Auch die Höhe der bewilligten Gelder wird bemängelt.

„Die Umsetzungsgeschwindigkeit der Hilfsmaßnahmen für die Branche ist ein höchstes Ärgernis und nahezu ein Skandal. Obwohl seit Monaten das Geld zur Verfügung steht, ist es bisher kaum angekommen“, so DTV-Präsident Reinhard Meyer.

Konkret seien nach Angaben des Instituts der Deutschen Wirtschaft bis Ende des Jahres 2020 nur 2,1 Milliarden von 24,6 Milliarden Euro an Überbrückungshilfe I und II bewilligt worden. Auch die Auszahlung der Hilfen für November und Dezember laufe sehr schleppend. „So kann eine wirksame Rettung nicht erfolgreich sein. Viele Arbeitsplätze und Existenzen stehen mittlerweile auf der Kippe“, so Meyer weiter.

Weiterhin vermisst der DTV ein Konzept der Bundesregierung, wie es mit dem Tourismus in Deutschland nach der Pandemie weitergehen könnte. „Der Deutschlandtourismus mit seinen drei Millionen Beschäftigten ist Wirtschaft. Wir brauchen einen Dreiklang aus Retten, Sanieren, Investieren. Wir fordern vom Bundeswirtschaftsminister seit Monaten einen Tourismusgipfel, bei dem Konzepte für den Neustart und für einen Erholung des Deutschlandtourismus diskutiert und verabredet werden. Nicht einmal zu einer echten Taskforce zur Koordinierung der Instrumente ist der Bund bisher bereit.“

Im Zuge der Corona-Pandemie hatten die deutschen Beherbergungsbetriebe im vergangenen Jahr 40 Prozent weniger Übernachtungen zu verzeichnen als im Jahr 2019. Durch den erneuten Lockdown und das damit verbundene Beherbergungsverbot bleibt die Situation laut Meyer dramatisch: „Wir brauchen endlich passgenaue Hilfen und praktische Perspektiven und Konzepte.“