Destinationen

Regierung prüft Reiseverbot für Auslandsziele

Das wäre für die Tourismusbranche ein weiterer Schlag ins Kontor: Die Bundesregierung prüft, ob Reisen in beliebte Urlaubsgebiete im Ausland wegen der Corona-Pandemie vorübergehend verboten werden können. Es gebe einen entsprechenden Prüfauftrag, sagte Vize-Regierungssprecherin Ulrike Demmer am Mittwoch in Berlin. 

Hintergrund ist der aktuelle Buchungsboom für Mallorca, nachdem die beliebte Urlaubsinsel am 14. März von der Liste der Corona-Risikogebiete gestrichen und die die Reisewarnung des Auswärtigen Amts aufgehoben worden war (siehe hier). Mit dieser politisch umstrittenen Entscheidung ist der Urlaub auf der Baleareninsel zumindest wieder ohne Quarantäne möglich. Eine Testpflicht für Reiserückkehrer soll jedoch laut einem Beschluss des Bund-Länder-Treffens vom Montag eingeführt werden.

Der Prüfauftrag, der nun im Gespräch ist, geht dem Bericht zufolge darüber hinaus. Details dazu nennt die Bundesregierung bislang nicht. Eine Sprecherin des Auswärtigen Amts sagte aber, dass eine weltweite Reisewarnung wie zu Beginn der Pandemie im vergangenen Frühjahr bisher nicht geplant sei.

Scharfe Kritik am ständigen Hin und Her in Berlin kam vom DRV. „Die Bundesregierung hat Kurs und Kompass verloren“, so DRV-Präsident Norbert Fiebig. Erst werde Mallorca aus der Liste der Risikogebiete gestrichen, dann beschlössen Bund und Länder verpflichtende Tests für alle Rückreisenden. Und nachdem Kanzlerin Angela Merkel die Osterruhe zurückgenommen habe, prüfe die Bundesregierung nun, wie sie Reisen an Ostern gänzlich verbieten könne. Aus dem Zickzackkurs der Bundesregierung sei somit „ein Schlingerkurs mit doppeltem Rückwärtssalto“ geworden, kritisiert Fiebig.

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