Destinationen

ASR: Kritik an nationaler Tourismusstrategie

An der Umsetzung der nationalen Tourismusstrategie des Bundeswirtschaftsministeriums gibt es ordentlich Kritik. Der Mittelstandsverband ASR zeigte sich „schwer enttäuscht“ über den Zwischenbericht. 

So bemängelte ASR-Präsident Jochen Szech unter anderem die mangelnde Aktualität der Daten des Analyseteils. Einige Daten sollen aus dem Juli 2020 stammen, andere seien noch älter. Damit würde die aktuelle Situation der Branche in der Pandemie nicht korrekt dargestellt.

Zudem würden die bereits im Oktober 2020 vorgestellten operativen Maßnahmen nicht vorangetrieben. So sollte beispielsweise ein einheitliches Vorgehen auf EU-Ebene für Reisewarnungen und Tests angestrebt werden. „Wir können in diesem Punkt weder Anstrengungen des Bundes erkennen noch Ergebnisse“, monierte Szech.

Nach den Worten des ASR-Präsidenten sei die Touristik deshalb auch auf eine mögliche vierte Welle der Corona-Pandemie nur unzureichend vorbereitet. „Was nützt es, wenn wir unseren Job machen, Hygieneregeln aufstellen, und umsetzen sowie transparent kommunizieren – aber der Bund zieht nicht mit?". Immer noch erwartet Szech die Einführung der vom Ministerium vorgeschlagenen „Recovery Task Force“ und der „Nationalen Informationsplattform“.

Für das Segment Outgoing-Tourismus müssten zudem Destinationen gestützt, Reisekorridore eingerichtet und Digitalisierungsprojekte gefördert werden. Szechs Fazit: „Die Bundesregierung wird ihrer Verantwortung der deutschen Tourismusbranche und ihren Partnern in den Schwellen- und Entwicklungsländern gegenüber nicht gerecht."

Zum Thema der überarbeiteten Insolvenzversicherung erklärte Szech darüber hinaus, dass dies zwar umgesetzt worden sei, aber in einer Form, die die Branche finanziell stärker belaste als zuvor.

Arne Hübner
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