Destinationen

Bundesregierung plant schärfere Test-Pflicht

Das Bundesgesundheitsministerium plant einem Bericht der Zeitungen der Funke Mediengruppe zufolge eine deutliche Ausweitung der Testpflicht für Reiserückkehrer. Laut dem Bericht will Minister Jens Spahn Reisende verpflichten, bei ihrer Rückkehr nach Deutschland ein negatives Corona-Testergebnis vorzulegen. Dabei sei es egal, aus welchen Destinationen die Reisenden kommen und ob sie mit dem Flugzeug oder mit dem Auto einreisten. In der Regierung werde derzeit über die Verschärfungen der Auflagen abgestimmt. 

Eine Testpflicht gibt es bislang nur für Reisende, die mit dem Flugzeug in Deutschland ankommen, und Einreisende aus Hochinzidenzgebieten, die nicht beziehungsweise nicht vollständig gegen das Coronavirus geimpft oder genesen sind. Dies gilt seit dem heutigen Dienstag für Reiserückkehrer aus Spanien und den Niederlanden

Laut dem Zeitungsbericht kritisiert vor allem Justizministerin Christine Lambrecht die Pläne. Sie halte eine umfassende Testpflicht für unverhältnismäßig, heißt es. 

In seinem aktuellen wöchentlichen Corona-Lagebericht verweist das Robert Koch-Institut (RKI) darauf, dass sich immer mehr Menschen im Ausland mit dem Coronavirus infizieren. Demnach wurde vom 21. Juni bis 18. Juli bei 2.402 Personen (bei etwa zehn Prozent der übermittelten Fälle) eine wahrscheinliche Exposition im Ausland gemeldet. „Dies zeigt eine zunehmende Rolle reiseassoziierter Fälle am derzeitigen Infektionsgeschehen“, heißt es. Vom 31. Mai bis 6. Juni hatte der Anteil der Menschen, die sich wahrscheinlich im Ausland infiziert haben, laut RKI bei einem Prozent gelegen. 

Anderes hatte vor Kurzem die FTI Group gemeldet. Sie hatte das Infektionsgeschehen in den Urlaubsländern Griechenland, Spanien und Türkei beobachtet. Das Ergebnis: Urlauber-Infektionsquoten über die nachfragestärksten Zielgebiete tendieren durchweg gegen null.