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Ägypten: Hoffen auf das Ende der Reisewarnung

Makadi Bay bei Hurghada: Die Zahl deutscher Touristen in Ägypten ist nach wie vor überschaubar

Makadi Bay bei Hurghada: Die Zahl deutscher Touristen in Ägypten ist nach wie vor überschaubar. Foto: mg

Trotz der unverändert negativen Corona-Einschätzung der Bundesregierung für Ägypten gehen die großen Reiseveranstalter mit hohen Erwartungen in den Winter. „Wir sind mit der Nachfrage für das Rote Meer sehr zufrieden“, heißt es etwa bei Alltours. Die Buchungen lägen derzeit „über unseren schon positiven Erwartungen“.
Und Ferien Touristik/Coral Travel verkündet: Die Nachfrage für Pauschalreisen nach Hurghada „übersteigt schon jetzt die des gleichen Zeitpunktes im Jahr 2019“.

„Corona-freie Blasen“ am Roten Meer

Das erstaunt, denn das Auswärtige Amt ist bislang nicht von seiner seit Monaten bestehenden Reisewarnung abgerückt. Wörtlich heißt es bei der Behörde: „Ägypten ist von Covid-19 sehr stark betroffen. Dies gilt auch für die Region Rotes Meer/Hurghada. Ägypten ist als Hochrisikogebiet eingestuft.“
Spricht man mit örtlichen Hoteliers und Chefs von Incoming-Agenturen, zeigt sich ein anderes Bild. Sie berichten von einer hohen Impfquote und sehr geringen Corona-Zahlen bei Mitarbeitern in der Touristikbranche. Viele Ziele am Roten Meer, vor allem Destinationen wie Soma Bay und El Gouna, seien quasi „Corona-freie Blasen“.

Viele Urlauber halten sich zurück

Diese Erkenntnis nützt freilich nur bedingt. Die meisten potenziellen Ägypten-Urlauber halten sich mit einer Buchung bislang noch zurück und warten auf eine Neubewertung der Lage durch das Auswärtige Amt.
Deutlich wird dies an unserer aktuellen Umfrage: Im Gegensatz zu Alltours und Ferien Touristik/Coral Travel ist die Nachfrage bei allen anderen Veranstaltern lange nicht so hoch wie erhofft. „Es gibt Luft nach oben“, fasst FTI-Manager Elia Gad die Lage zusammen.

Dennoch hat FTI als Marktführer die Hoffnung auf einen starken Ägypten-Winter noch nicht aufgegeben. Die Flugkapazitäten seien ausreichend – und „die Inzidenzen gerade in den touristischen Regionen stimmen uns zuversichtlich“, berichtet Elia Gad.

Veranstalter hoffen auf Last-minute

Einig sind sich die Veranstalter darin, dass auch Ägypten extrem kurzfristig gebucht wird – im Schnitt weniger als acht Wochen vor der Reise. Dies sei für die Planung schwierig, eröffne aber die Chancen, dass das Geschäft noch deutlich anzieht. Der allgemeine Trend dabei ist positiv: So verzeichnete DER Touristik laut Produktchef Dennis Urbschat zuletzt „hohe Buchungseingänge“ für den September. Und von TUI heißt es: „Die Nachfrage für Reisen ans Rote Meer hat wieder angezogen.“

Mehr zum Thema Ägypten lesen Sie in unserer aktuellen Ausgabe ta 37-38/2021.

 
Matthias Gürtler
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