Destinationen

Saudi-Arabien hat große Ziele

Gehört zum Weltkulturerbe: At-Turaif unweit von Riad ist eine der bedeutendsten Lehmziegelstätten der Welt

Gehört zum Weltkulturerbe: At-Turaif unweit von Riad ist eine der bedeutendsten Lehmziegelstätten der Welt. Foto: DGDA

Die Ziele sind gigantisch. Und sie basieren auf einem fundamentalen gesellschaftlichen Wandel: Saudi-Arabien verändert sich rasant – und öffnet sich nicht nur nach innen, sondern auch nach außen: „Wir wollen zu einem weltweit wichtigen Reiseziel werden – und zu einer der größten Kreuzfahrt-Destinationen der Welt“, sagt Fahd Hamidaddin, CEO und Board-Mitglied der Tourism Authority von Saudi-Arabien. 

Hamidaddin tourte Mitte November durch Deutschland, um Projekte mit Reiseveranstaltern wie TUI und FTI, Airlines wie Lufthansa, Eurowings Discover und Condor sowie Reisebüro-Organisationen wie LCC zu diskutieren und zu planen.

Deutschland zählt abgesehen von Pilgerreisen zu den wichtigsten Quellmärkten für den Tourismus in Saudi-Arabien. Seit rund zehn Jahren dürfen nicht nur Gruppen auf vorgefertigten Rundreisen im Land unterwegs sein, sondern auch Individualtouristen im Mietwagen. Übernachten können sie sowohl in luxuriösen Hotels als auch in Desert Camps inmitten von Sanddünen.

500 Milliarden Dollar im Spiel

In den nächsten Jahren soll das Land durch weitere touristische Hotspots sowie Lifestyle-Locations und -Events noch attraktiver für Touristen werden. 500 Milliarden US-Dollar will Saudi-Arabien investieren, „mehr als jedes andere Land in der Welt”, betont Tourismusprofi Hamidaddin im Gespräch mit touristik aktuell.

Größtes Projekt ist neben dem Bau und der Erweiterung von Kreuzfahrthäfen die Neugestaltung der historischen Stadt Diriyah. Für über 40 Milliarden Euro entsteht dort ein gigantisches Shopping, Restaurant- und Lifestyle-Viertel.

Das so genannte Dariyah-Gate liegt nur 15 Autominuten nordwestlich der Hauptstadt Riad und soll künftig mehr als sieben Millionen Besucher im Jahr empfangen. Im Zentrum des Projekts entsteht die Bujairi Terrace mit zahlreichen Restaurants jeder Kategorie. Die ersten von ihnen sollen bereits Anfang 2022 eröffnen, mittelfristig werden 18 internationale sowie zahlreiche nationale Gastronomiemarken vertreten sein.

Mehr Flugverbindungen geplant

Um die touristische Ziele des Landes auch für internationale Gäste zugänglich zu machen, will Saudi Arabian Airlines dazu animieren, verstärkt Flugverbindungen ins Land aufzunehmen. „Das ist die Grundlage für das geplante Wachstum”, sagt Hamidaddin und verweist auf den jüngsten Vertrag von MSC Cruises mit dem National Carrier Saudi Arabian Airlines.

Der hat sich verpflichtet, allein in diesem Winter 20.000 Kreuzfahrtgäste aus Europa und Nordamerika für die siebentätigen Routen der MSC Belissima ins Land zu fliegen. Aus Frankfurt und München heraus wurden dafür sogar die Abflugzeiten nach Dschidda angepasst.

Hamidaddin ist bereits in Gesprächen mit Carnival, TUI Cruises, Silversea und anderen, um auch sie für Dschidda als Basishafen und das Fahrtgebiet Rotes Meer zu begeistern.

Matthias Gürtler