Destinationen

Anpassungen für Hochrisikogebiete geplant

Update 11:45 Uhr
Eine Neubewertung bei den Hochrisikogebieten würde auch Reisebüros sehr helfen. Foto: Reiselounge Oldenburg

Eine Neubewertung bei den Hochrisikogebieten würde auch Reisebüros sehr helfen. Foto: Reiselounge Oldenburg

Auch beim Reisen soll es künftig mehr Freiheiten geben. Das haben die Ministerpräsidenten der Länder im Zuge des Corona-Gipfels am Mittwoch signalisiert. Wie das Nachrichtenmagazin Spiegel berichtet, sollen die Regelungen für die Einstufung als Hochrisikogebiete angepasst werden. 

„Mit Blick auf die neue Situation durch die Omikron-Variante und die auch in Deutschland hohen Inzidenzen ist es nicht gerechtfertigt, Länder vor allem wegen einer Inzidenz deutlich über 100 als Hochrisikogebiet einzustufen“, zitiert das Magazin aus einer Beschlussvorlage. Die damit einhergehenden Konsequenzen nach der Corona-Einreiseverordnung seien nicht mehr angemessen, heißt es weiter. Sie schränkten das hohe Gut der Reisefreiheit, ebenso Handel und Wirtschaft unverhältnismäßig ein. 

Vor allem das Reisen für Familien soll erleichtert werden

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hatte laut einem Bericht der Nachrichtenagentur DPA im Zuge der Debatte am Mittwoch gefordert, dass nur noch Länder mit einer Neuinfektionsrate von deutlich über 1.000 als Hochrisikogebiete eingestuft werden.

Vor allem das Reisen für Familien solle erleichtert werden. Bislang sind Kinder unter zwölf Jahren nur selten geimpft. Sie müssen nach einer Rückkehr aus einem Hochrisikogebiet in Quarantäne. Man erwarte eine „rasche Anpassung der einschlägigen Regelungen“, schreibt der Spiegel. 

DRV fordert rasche Anpassung

Der Deutsche Reiseverband (DRV) begrüßt die Überprüfung der Regelungen. „Es ist absolut richtig, die aktuell geltende, Corona-bedingte Einstufung der Hochrisikogebiete jetzt schnell auf den Prüfstand zu stellen und anzupassen“, sagt DRV-Hauptgeschäftsführer Dirk Inger. „Damit kommen wir der Reisefreiheit sowohl für Geschäfts- aber auch für Privatreisende ein gutes Stück näher.“

Inger zufolge ist eine Einstufung von beispielsweise Spanien mit einer aktuellen Inzidenz von 409 – Balearen mit 389 und Kanaren mit 238 – oder der Türkei mit 759 als Hochrisikogebiet nicht mehr sinnvoll und nachvollziehbar, wenn die Inzidenz in Deutschland bei 1.400 liegt. „Nach wie vor müssen sich ungeimpfte Reisende nach Rückkehr aus einem als Hochrisikogebiet eingestuften Land in eine zehntägige Quarantäne begeben.“ Das sei vor allem für Familien mit Kindern unter zwölf Jahren, die noch nicht geimpft werden könnten, eine Herausforderung. „Gerade für sie kann das Reisen damit wieder zur Normalität werden“, hofft der DRV-Vertreter.

Der DRV fordert die Bundesregierung nun zu einer schnellen Anpassung auf. Deutschland sei das einzige Land in der EU, das eine solche Regelung für Kinder habe. „Zwei Empfehlungen des EU-Rates vom Juni 2021 und Januar 2022 sprechen sich gegen die Benachteiligung von Kindern aus – diese Empfehlungen ignoriert Deutschland bisher.“

Ute Fiedler
Anzeige