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Tschechien: Prag ohne Overtourism

Der touristische Hotspot Prag soll derzeit nicht überlaufen sein

Der touristische Hotspot Prag soll derzeit nicht überlaufen sein.

Tschechien-Werber Jan Herget

Tschechien-Werber Jan Herget. Fotos: ah, Czech Tourism

Die gute Nachricht: Seit Ostern normalisiert sich das touristische Geschäft in Tschechien. Und so langsam bestimmen wieder Touristen aus den drei wichtigsten Märkte, Deutschland, der Slowakei und Polen, das Bild in der Hauptstadt Prag.

Die schlechte Nachricht: Trotzdem ist Jan Herget, Chef des Fremdenverkehrsamts Czech Tourism in Prag, ein wenig in Sorge. „Uns werden in diesem Jahr zwei Millionen Touristen fehlen“, warnt der Tschechien-Werber und bezieht sich auf das Ausbleiben von Gästen aus wichtigen Quellmärkten wie China, Russland und Japan.

Kaum Party-Tourismus in der Hauptstadt

Somit können deutsche Gäste derzeit beliebte Highlights wie etwa Prag ohne Overtourism erleben. „Unsere Hauptstadt war noch nie so attraktiv. Prag ist nicht überlaufen und der Party-Tourismus der Vergangenheit mit Begleiterscheinungen wie Bierrädern hat deutlich abgenommen.“ Künftig will die Hauptstadt Tschechiens die Kultur, das moderne Design und die reiche Historie verstärkt promoten.

Jan Herget wünscht sich, dass weitere Städte in den Fokus der deutschen Gäste rücken: so wie etwa das hippe Brünn. Er bezeichnet die Großstadt als das „Berlin von Tschechien“ mit einer sehr guten Bar-Szene. Auch das in der Vergangenheit von Overtourism geplagte Bilderbuchstädtchen Krumlau ist laut dem FVA-Chef sehr sehenswert und aktuell nicht „überrannt“.

Neuer Gäste-Mix in den Kurorten

Durch Corona habe es auch einen Wandel in den beliebten Kurorten wie Marienbad, Franzensbad und Karlsbad gegeben. Die Touristenmagnete zählen seit 2021 zum Unesco-Weltkulturerbe. In den vergangenen Monaten hätten viele junge Familien die Bäderorte für sich entdeckt. Das klassische und laut Herget „sehr konservative“ Publikum vermische sich nun immer mehr mit den jungen Urlaubern und verschaffe den Orten einen neuen Charme.

Welche Highlights und neue Attraktionen noch auf deutsche Urlauber warten und wie Experte Herget das Mice-Geschäft ankurbeln will, lesen Sie in der nächsten Ausgabe von touristik aktuell (ta 27-28/2022), die am 11. Juli erscheint.

Arne Hübner