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Gas-Krise: Griechenland lädt Rentner zum Überwintern ein

Griechenland, im Bild Chania, lädt zum Langzeiturlaub ein

Griechenland, im Bild Chania, lädt zum Langzeiturlaub ein. Foto: Vladimir Nardin/iStockphoto

Im Hinblick auf die steigenden Energiekosten hat der griechische Tourismusminister Vassilis Kikilias Rentner aus Deutschland eingeladen, in Griechenland zu überwintern. Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur DPA verwies der Politiker auf die griechische Gastfreundschaft, mildes Klima und hochwertige Dienstleistungen. „Wir warten auf Sie“, sagte Kikilias. Und nicht nur er.

Auch Bürgermeister der griechischen Tourismusdestinationen unterstützen den Aufruf, beispielsweise Panagiotis Simandirakis. „Wir laden jeden Deutschen ein, der in diesem Winter zu uns kommen möchte, um hier zu leben – fern der Krisen“, sagte der Bürgermeister von Chania auf Kreta.

Anreize zum Übersiedeln

Doch Griechenland wirbt nicht nur um Langzeiturlauber, sondern setzt auch Anreize, ganz nach Hellas umzusiedeln. Laut einem Bericht des RND zahlen Rentner, die ihren Steuerwohnsitz nach Griechenland verlegen, nur sieben Prozent Einkommensteuer. Diese Flatrate werde auf die gesamten im Ausland erzielten Einkünfte des Rentners erhoben und gelte für 15 Jahre, erläutert Dirk Reinhardt, Partner in der Anwaltsfirma MStR Law, gegenüber dem RND.

Bereits Anfang Mai hatte VUSR-Chefin Marija Linnhoff vorgeschlagen, Senioren in den Langzeiturlaub zu schicken. Gegenüber der Rheinischen Post sagte sie: „Schon jetzt verbringen viele Senioren zwei oder drei Monate im Winter auf Mallorca, der Türkei oder an einem vergleichbaren Ziel. Wenn der Staat für solche Reisen einen Zuschuss von beispielsweise 500 Euro zahlen würde, würden vielleicht viel mehr Bürger eine solche Option nutzen. Die könnten dann ihre hiesige Heizung herunterfahren."

Bundesnetzagentur: Energiekosten steigen weiter an

Für das kommende Jahr rechnet der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, mit einer deutlichen Erhöhung der Gaspreise. „Bei denen, die jetzt ihre Heizkostenabrechnung bekommen, verdoppeln sich die Abschläge bereits – und da sind die Folgen des Ukraine-Krieges noch gar nicht berücksichtigt“, sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. „Ab 2023 müssen sich Gaskunden auf eine Verdreifachung der Abschläge einstellen, mindestens.“

Ute Fiedler
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