Destinationen

WHO erklärt Affenpocken zur Notlage

Die WHO hat am vergangenen Samstag den Ausbruch der Affenpocken zur Notlage erklärt. Formell verpflichtet dies die Länder zu nichts. Das Auswärtige Amt schätzt das Infektionsrisiko für Reisende derzeit als gering ein. „Dennoch sollten Präventionsmaßnahmen beachten werden. Aufgrund der Häufung der Fälle findet eine intensive Beobachtung des Geschehens statt“, schreibt die Behörde auf ihrer Webseite.

Krisenexperte A3M hat bereits Ende Mai die Infektionskrankheit in seinen Destination Manager für die Beratung im Reisevertrieb aufgenommen und beobachtet die aktuelle Situation ebenfalls genau.

A3M: Von Pandemie weit entfernt

Laut Travel Security Analyst Thorsten Muth sei man von einer Pandemie wie Corona weit entfernt. „Dennoch haben wir es hier mit einer ernsten Lage zu tun. Wir beobachten die Situation kontinuierlich, so dass wir Restriktionen, die sich auf Reisende auswirken, umgehend in den Destination Manager aufnehmen können.“

Ernsthafte Einreise-Auswirkungen gebe es derzeit nicht, auch wenn Thailand und Indien beispielsweise „verstärkte Kontrollen“ angekündigt hätten. „Gleichzeitig erfolgt die Übertragung des Virus deutlich schwerer als etwa bei Covid. Daher dürften die Länder kaum Anlass sehen, ihre Einreisebestimmungen spürbar zu verschärfen“, sagt Muth.

Länder mit Quarantäneregeln

Eine Rolle spielt aus seiner Sicht jedoch die Quarantäne im Fall einer Infektion. So gibt es unter anderem in Deutschland und Belgien bereits eine Isolierungspflicht von insgesamt 21 Tagen. In den Niederlanden werden Personen, die Kontakt zu Infizierten hatten, gebeten, sich zu isolieren. Laut A3M haben zudem Ägypten und Indonesien angekündigt, nachweislich Infizierte nach der Einreise zu isolieren.  
 
Informationen zu den Affenpocken hat auch das Robert Koch-Institut auf seiner Homepage zusammengetragen. Eine Übertragung des Virus von Mensch zu Mensch ist nur bei engem Kontakt möglich, heißt es dort.

 
Ute Fiedler