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Erdbeben-Katastrophe: Die Touristik ist aktiv

Nach dem starken Erdbeben im Südosten der Türkei und Nordsyrien startet auch die Touristikbranche mit Hilfsmaßnahmen

Nach dem starken Erdbeben im Südosten der Türkei und Nordsyrien startet auch die Touristikbranche mit Hilfsmaßnahmen. Foto: reklamlar/istockphoto

Nach dem katastrophalen Erdbeben im Südosten der Türkei und in Nordsyrien laufen die internationalen Hilfsmaßnahmen an. Auch die Touristik ist aktiv, darunter viele türkischstämmige Reisebüros. Zu ihnen gehört Hakan Tig vom T.I.G. Reisecenter in Düsseldor.

Er hat gemeinsam mit anderen Touristikern ein Netzwerk aufgebaut, in Städten wie Köln, Krefeld und Neuss Sammelstellen für Dinge wie Decken, Babynahrung, Hygieneartikel, Feldbetten und Kleidung aufgebaut und erste Hilfstransporte organisiert.

Spendenkonto von TIG Flugreisen

„Der Zusammenhalt ist groß, vor allem muss es jetzt schnell gehen“, berichtet Önder Sancarbarlaz vom Reisebüro Sancarbarlaz in Osnabrück und verweist auf das Spendenkonto von TIG Flugreisen. Dort waren bereits am ersten Tag über 7.000 Euro eingegangen. „Die Bereitschaft zu helfen ist riesig“, berichtet Sancarbarlaz.  

Aktiv ist auch die Reisebüro-Inhaberin Seval Coskun, Inhaberin von Aroha Reisen in Augsburg. Gemeinsam mit ihrem Reisebüro-Netzwerk plant auch sie Hilfsaktionen – denn die Lage ist dramatisch. „So etwas hat das Land noch nicht nicht gesehen, es ist unglaublich.“

Involatus: Flieger nach Adana

Bereits aktiv ist auch die Involatus Carrier Consulting GmbH, einer der größten Anbieter touristischer Flüge in die Türkei. Dessen Geschäftsführer Erkan Türkoral ist in der Millionenstadt Adana geboren, die mitten im Katastrophengebiet liegt und schwer betroffen ist. Türkoral und das Involatus-Team stehen in engem Kontakt mit der Bezirksregierung vor Ort, um die Hilfe anzukurbeln und zu koordinieren.

Dafür wurde am Flughafen Düsseldorf eine Sammelstelle für dringend benötigte Hilfsgüter eingerichtet, um sie von dort aus mit Partner-Airlines von Involatus ins Krisengebiet zu fliegen. Die Verteilung vor Ort übernehmen private und öffentliche Organisationen, mit denen Involatus im direkten Kontakt stehe und die von lokalen Behörden vor Ort koordiniert werden, berichtet Türkoroal.

Das Spendenkonto bei der Sparkasse Neuss hat den Verwendungszweck „Erdbebenhilfe Türkei 23“. Die IBAN lautet DE50 3055 0000 0093 6583 67,

Kontoinhaber ist die Involatus Carrier Consulting GmbH. Sie hat selbst schon 50.000 Euro überwiesen, Zusagen für weitere 50.000 Euro liegen ihm bereits vor, so Türkoral. Nach Abschluss der Aktion werde Involatus einen testierten Berichtveröffentlichen, „so dass 100 Prozent Transparenz gewährleistet ist“.

Zu Wort gemeldet hat sich gestern auch TUI-Chef Sebastian Ebel und kündigte Hilfe über die TUI Care Foundation an. Diese arbeite bereits mit Unicef zusammen, die Spendenaktionen seien angelaufen und TUI verdoppele jede Einzahlung. 

Drei Flughäfen für zivile Luftfahrt gesperrt

Drei Flughäfen in den besonders von den Erdbeben betroffenen Regionen bleiben bis auf weiteres für zivile Flüge geschlossen. Dabei geht es laut tagesschau.de um die Airports in Gaziantep, Hatay und Kahramanmaras.

Besonders bitter: Gestern Mittag wurde der Südosten der Türkei erneut von einem schweren Beben der Stärke 7,5 erschüttert. Das Epizentrum lag in der Provinz Kahramanmaras. Die Zahl der Opfer ist offiziellen Angaben zufolge inzwischen auf über 4.000 gestiegen, die Zahl der Vermissten ist hoch.

Matthias Gürtler