Reisevertrieb

Touristikjahr: Pauschal- und Fernreisen boomen

Das Türkei-Geschäft läuft auf Rekordniveau – hier das beliebte Reiseziel Öludeniz

Das Türkei-Geschäft läuft auf Rekordniveau – hier das beliebte Reiseziel Öludeniz. Foto: ah

Zum Auftakt der Reisemesse ITB blickt DRV-Präsident Norbert Fiebig optimistisch auf das Jahr 2023: „Die Frühbucher sind zurück und die Reisebüros und Reiseveranstalter sind mit Volldampf in dieses Jahr gestartet.“

Bei den Sommerzielen sind klassische Destinationen im östlichen Mittelmeer einmal mehr gefragt. Laut dem Datendienstleister Travel Data + Analytics (TDA) entfallen gut 40 Prozent des gesamten Buchungsumsatzes für den kommenden Sommer auf die Türkei, Griechenland und Ägypten.

Türkei liegt weit über dem Vor-Corona-Niveau

Die Türkei-Umsätze bei den Veranstalterreisen habe sich kumuliert laut DRV zum Vorjahr verdoppelt. Interessant: Selbst im Vor-Corona-Vergleich verzeichnen sie ein starkes Wachstum von 25 Prozent.

Die Warmwasserziele Ägypten und Tunesien sind bei den Deutschen ebenfalls beliebt und haben bereits das Umsatzniveau von 2019 „deutlich“ übertroffen.

Angesagt ist aber auch der Klassiker Spanien, der bei den Buchungen fast gleich auf mit der Türkei liegt. Die Top-fünf-Reiseziele des Sommers sind aktuell: Türkei, Spanien, Griechenland, Ägypten und Portugal.

Fernziele wieder beliebter

Auch Kreuzfahrten verzeichnen ein deutliches Plus und Fernreisen feiern ein Comeback. Das unterstreicht ein Blick auf die Top-15-Ziele der Deutschen, zu denen auch die Fernreisedestinationen USA, Malediven und Mauritius zählen. Das Umsatzplus unter den Ferndestinationen setzt sich fort und liegt aktuell bei 80 Prozent gegenüber dem Vorjahressommer.

Fiebig erwartet, dass die Touristik trotz der globalen politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen in diesem Geschäftsjahr das Umsatzniveau des Rekordjahres 2019 erreichen wird.

Inflation hält Deutsche nicht vom Buchen ab

Denn die Deutschen sind weiterhin reisefreudig. Seit Dezember 2022 übertreffen laut TDA die Neubuchungseingänge fast durchgängig die Vergleichswochen des Vor-Corona-Jahres. Die Buchungslust wurde auch durch den Ukraine-Krieg oder die Inflation nicht beeinträchtigt.

Besonders der Januar war ein starker Monat. So lagen die Umsatzeingänge in diesem Zeitraum gegenüber dem Januar 2019 starke zwölf Prozent im Plus. Laut TDA hat sich dieser Trend auch in den ersten beiden Februarwochen fortgesetzt. Die Zahl der gebuchten Gäste bleibt für den Sommer jedoch noch hinter der guten Umsatzentwicklung zurück.

Frühbucherangebote beliebt

Norbert Fiebig sieht im aktuellen Buchungsverhalten auch eine Trendumkehr: „Die Urlaubswilligen buchen wieder deutlich früher und nutzen die aktuellen Frühbucherermäßigungen der Reiseanbieter.“ Der größte Teil der Buchungen seit Jahresanfang – rund zwei Drittel – entfalle auf die Sommermonate zwischen Mai und Oktober.

Zudem hat laut dem DRV-Präsident die Pauschalreise „Hochsaison“. „Die Deutschen setzen auf Sicherheit und Flexibilität“, beschreibt Fiebig die steigende Nachfrage bei Pauschalreisen in Kombination mit den so genannten Flex-Tarifen.

Appell an die Airliner

Fiebig hofft auf ein starkes Geschäftsjahr: „Die Reisewirtschaft ist bereit, 2023 durchzustarten.“ Der DRV-Präsident weiß aber auch, dass die Branche für die steigende Nachfrage einen stabilen, störungsfreien Flugverkehr benötigt.

Deshalb richtet er einen Appell an die Mitarbeiter von Airlines, Flughäfen und Sicherheitsdiensten. Es gebe noch viel zu tun, um das zu erwartende hohe Aufkommen in den Haupturlaubszeiten zu bewältigen. „Das Ziel ist für alle klar definiert: Entspannte Urlaubstage von Anfang an, so Norbert Fiebig.

Julia Treuherz