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Ägypten: Gute Zahlen, große Pläne

Gutgelaunt in Berlin: Tourismusminister Ahmed Issa

Gutgelaunt in Berlin: Tourismusminister Ahmed Issa. Foto: mg

Stand von Ägypten auf der Berliner ITB

Stand von Ägypten auf der Berliner ITB. Foto: mg

Die Eröffnung des Grand Egyptian Museums in Kairo lässt weiter auf sich warten – davon abgesehen ist die Stimmung in Ägyptens Tourismusbranche jedoch prächtig. „Von allen Industrien in unserem Land herrscht im Reisesegment der größte Optimismus. Die Besucherzahlen sind sehr stark – und auch die Langfristbuchungen sehen glänzend aus“, sagte Tourismusminister Ahmed Issa während seines Auftritts auf der ITB in Berlin.

Im Blick hat er dabei auch den deutschen Markt, der im Januar und Februar dieses Jahres für doppelt so viele Äypten-Urlauber sorgte wie im Vergleichszeitraum 2022. „Die Veranstalter und Reisebüros in Deutschland sind wieder sehr gut im Geschäft – und diese Zusammenarbeit wollen wir ausbauen“, betonte Issa.

Kampagne soll für weiteren Schwung sorgen

Die Reiselust der Deutschen, aber auch die aus anderen Quellmärkten weltweit, soll nun durch eine große Marketing-Kampagne weiter angekurbelt werden. Darüber hinaus kündigte der Tourismusminister weitere Investitionen in die Infrastruktur und die Hotellerie an. Seine Ansage: „Wir brauchen deutlich mehr Betten, vor allem in Luxor und Assuan.“ Dort betrage die Auslastung schon jetzt im Schnitt 90 Prozent.

Dies zeigt, dass auch der Tourismus auf dem Nil wieder anzieht und große Erwartungen weckt. Aber auch das Angebot am Roten Meer soll weiter wachsen. Dafür braucht es Mitarbeiter, „die wir entsprechend ausbilden und immer wieder schulen müssen“, ist sich der Minister bewusst.

Die Ausgangslage dafür sei gut: Durch staatliche Hilfsprogramm während der Corona-Krise hätten viele Hoteliers ihre Mitarbeiter halten können. Nun verfügen sie in den Zeiten des Comebacks nun über eine solide Basis ausgebildeten Personals.

Fragmentierter Hotelmarkt

Eine Herausforderung, aber auch eine Chance ist für Ahmed Issa, dass der Hotelmarkt in Ägypten sehr fragmentiert ist. Dem Minister zufolge besitzen die Top-Ten-Hotelbesitzer im Land lediglich 26 Prozent der Resorts. Die anderen Häuser gehören zu internationalen Ketten oder kleineren ägyptischen Unternehmen.

Insgesamt verfügt Ägypten dem Minister zufolge über rund 1.200 Hotels mit rund 210.000 Zimmern. Diese Zahl soll sich verdreifachen.  

Im Kultursegment wünscht sich Tourismusminister Issa „mehr Erlebnischarakter“, vor allem in rund 130 Museum und antiken Ausgrabungsstätten.

Ziel: 30 Millionen Gäste

Ziel von Ägypten ist es, mittelfristig 30 Millionen Urlauber zu begrüßen. Zum Vergleich: 2018 wurde Ägypten von rund 13 Millionen ausländischen Gästen besucht. Auf dem Weg in Richtung neuer Dimensionen soll die Tourismuswirtschaft jährlich um 25 Prozent wachsen. Das dies ein ambitioniertes Ziel ist, weiß der Minister durchaus und appellierte auf der ITB an Investoren, nach Ägypten zu kommen.

Flug-Kapazitäten sollen deutlich wachsen

Zulegen muss freilich nicht nur die Zahl der Hotels sondern parallel dazu die der Flüge – auch ab/bis Deutschland. Wie dies konkret aussehen wird, muss die Zukunft zeigen. Die Basis jedenfalls sei gelegt, so Issa: „Wir hatten zuletzt viermal so viele Flüge ab Deutschland wie zum gleichen Zeitraum 2022.“

Dieser Trend soll sich auch im Winter 2023/2024 fortsetzen. Und dann soll auch das Grand Egyptian Museum endlich seine Türen öffnen. „Ich rechne damit, dass wir zwischen Oktober und Februar 2024 starten können“, so Issa. Zur Zeit seien einige Bereiche „leider noch eine Baustelle“.
 

 
Matthias Gürtler
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