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Türkei: Kommt die nächste Buchungswelle?

Die Türkei, im Bild die Insel Burgazada südlich von Istanbul, steuert 2023 auf starke Zahlen aus dem deutschen Quellmarkt zu

Die Türkei, im Bild die Insel Burgazada südlich von Istanbul, steuert 2023 auf starke Zahlen aus dem deutschen Quellmarkt zu. Foto: Go Türkiye

Nach den Rekordzahlen 2022 steuert die Türkei auch 2023 aus dem deutschen Markt heraus neuen Bestmarken entgegen. Ob sie wirklich zu erreichen sind, werden die nächsten Wochen zeigen. Die Chancen stehen jedoch gut. Sowohl die Veranstalter als auch viele Reisebüros rechnen mit einem starken Kurzfristgeschäft. „Ich denke, wir werden noch viele Buchungen platzieren können“, sagt etwa Thomas Engel von TM-Reisen in Heusweiler. Dem schließt sich Ulli Schemberg vom Reisecenter Schemberg in Gelsenkirchen an: „Ich erwarte einen spannenden Kampf um günstige Pauschalreisen in die Türkei.“

Wenig Hoffnung für Schnäppchenjäger

Auch Önder Sancarbarlaz vom Reisebüro Sancarbarlaz in Osnabrück erwartet noch einen ordentlichen Buchungsschub für den Sommer. Im Blick hat er dabei vor allem Kunden, die im Januar noch nicht wussten, ob und wie viel Geld nach den Energierechnungen noch im Geldbeutel ist.

Natürlich seien auch einige dabei, die auf Schnäppchen warteten. Die Prognose des Türkei-Profis: „Sicher wird es auch Angebote geben. Aber die Frühbucher waren eindeutig besser dran.“


Leichte Preissenkungen in Belek und Kemer

Dass es zu hohen Rabatten kommen wird, glauben auch andere Reisebüro-Inhaber nicht. Davut Bölükbas, Inhaber des Reisebüros Hotelreport-Travel, beobachtete zuletzt allerdings erste Preissenkungen, insbesondere in Belek, Kemer und teilweise Lara. Aus seiner Sicht resultieren sie „aus der Tatsache, dass sich die deutschen Gäste verstärkt für die günstigeren Regionen wie Side und Alanya entschieden haben“. Hinzu käme die schwächere Buchungslage in Osteuropa.

Hohe Flugkapazitäten aus Deutschland heraus

Immerhin – die Flugkapazitäten scheinen zu stimmen: Allein Corendon plant mit mehr als 2,5 Millionen Passagieren aus dem deutschsprachigen Raum, Marktführer Sun Express rechnet sogar mit über sieben Millionen Passagieren. Beides sind Rekordwerte. Und beide Airlines sind eigenen Angaben zufolge in der Lage, die Kapazitäten bei Bedarf aufzustocken.

Aktuelles Hindernis für einen kräftige Buchungsschub ist, abgesehen von den Preisen, aus Sicht vieler Türkei-Profis die Stichwahl um das Amt des Präsidenten am 28. Mai. Die fehlende Entscheidung könnte einige Kunden weiter zögern lassen, vermuten vor allem türkischstämmige Reisebüro-Inhaber.

Mehr Informationen zum Thema Türkei-Urlaub lesen Sie in unserem Schwerpunkt in der aktuellen Ausgabe von touristik aktuell. Sie kann auch als E-Paper abgerufen werden.

Matthias Gürtler
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