Die ägyptische Touristikbranche konnte im vergangenen Jahr neue Rekordzahlen einfahren. Insgesamt stieg die Zahl internationaler Einreisen auf das Allzeithoch von 15,8 Millionen. „Das entspricht eine Plus gegenüber 2019 von rund 21 Prozent“, verkündete Tourismusminister Sherif Fathi während einer Pressekonferenz auf der ITB.
Rund 65 Prozent der Touristen kamen aus Europa. Der deutsche Markt konnte mit 1,7 Millionen Besuchern die Zahl von 2019 erreichen und lag damit knapp über 2023 mit 1,6 Millionen Einreisen. Im laufenden Jahr könnte diese Zahl deutlich wachsen: Sowohl der Winter als auch der kommende Sommer seien hervorragend gebucht, berichten unter anderem TUI, Dertour, Alltours und Schauinsland-Reisen und verweisen auf Zuwächse von 30 bis 100 Prozent.
„Ägypten als Sommer-Star“
„Ägypten wird zum Sommer-Star“, verkündete unter anderem Benjamin Jacobi, Chef von TUI Deutschland, auf der ITB. Passend dazu baut der Reisekonzern die eigenen Hotelmarken aus: Zum Sommer eröffnet das TUI Blue Samaya direkt am Strand der Coraya Bucht. Und zum nächsten Winter will TUI wieder mit einem Magic Life in Sharm el Sheikh präsent sein.
Bei Alltours ist das Land am Roten Meer aktuell sogar das Reiseziel mit dem stärksten Wachstum überhaupt. „Wenn es so weiterläuft, werden wir die Zahl der Ägypten-Reisenden verdoppeln“, sagt Alltours-Chef Willi Verhuven.
Erwartung für 2025: Fast 17 Millionen Touristen
Auch andere Quellmärkte laufen gut, insgesamt rechnet Ägypten im laufenden Jahr mit 16,8 Millionen Gästen. Da diese Entwicklung anhalten soll, bereite man derzeit gerade die Voraussetzungen für neue Hotelstandorte, vor allem an der Mittelmeerküste im Norden sowie in Berenike südlich von Marsa Alam am Roten Meer.
Dort soll ein Touristenzentrum analog zu Sharm el Sheikh entstehen. „Die Strände sind traumhauft – und die Taucher lieben diese Region“, so Sherif Fatih. Ein internationaler Flughafen sei schon vorhanden – er könnte auch zu einer preiswerten Alternative zu Marsa Alam entwickelt werden, erklärte der Tourismusminister.
GEM eröffnet am 3. Juli
Um den einseitigen Blick auf die Strände des Landes aufzuheben, hat das Land den Slogan „Unmatched diversity“ entwickelt. Die dazugehörigen Marketing-Kampagnen sollen diese Vielfalt präsentieren – von den Pyramiden bis zur Weißen Wüste, vom Katharinenkloster bis zu antiken Tempeln, vom Nil bis zu den Oasen und Kairo als Ziel von Städtereisen.
Für das dortige Grand Egyptian Museum (GEM) hat der Minister endlich ein konkretes Eröffnungsdatum. Das größte Museum der Welt, das sich allein mit einer einzigen Zivilisation beschäftigt, soll am 3. Juli mit einer großen Einweihungsparty seine Türen öffnen.
Parallel dazu habe man das Plateau der Gizeh Pyramiden neu gestaltet und werde künftig Besucher in Elektrobussen von denen, die mit Pferden oder Kamelen das Areal erkunden, trennen. Für letztere habe man die Bedingungen verbessert und sorge für schattige Plätze und ausreichend Nahrung, betonte Sherif Fatih.