Kreuzfahrten

Piraterie: Unklare Situation

Hilfe für die MSC Melody war zum Zeitpunkt des Überfalls weit entfernt.

Hilfe für die MSC Melody war zum Zeitpunkt des Überfalls weit entfernt. Foto: MSC

Nach dem Überfall durch Piraten auf die MSC Melody im Indischen Ozean herrscht in den Zentralen der Kreuzfahrtanbieter Unsicherheit, wie man mit dem Fahrtgebiet künftig umgehen soll. Noch vor wenigen Tagen hatte es geheißen, dass durch die verstärkte Militärpräsenz in der Region die Fahrt um das Horn von Afrika vor der Küste Somalias „absolut sicher“ sei.

So durchquerte Aida Cruises die Region ohne Probleme – und es habe keinerlei Anzeichen gegeben, dass es irgendwelche Risiken gebe, heißt es in der Rostocker Zentrale. „Wir waren bei den entsprechenden Behörden angemeldet und standen unter militärischem Schutz“, so Sprecher Hans-Jörg Kunze. Die MSC Melody dagegen war auf sich allein gestellt: Das nächste Militärschiff kreuzte zum Zeitpunkt des erfolgreich abgewehrten Überfalls rund 200 Kilometer entfernt.

Von Vorteil dürfte für die Reedereien sein, dass die Route nur im Herbst und im Frühjahr interessant ist, wenn Schiffe von ihren Winterrouten in heimische Gefilde zurückkehren. Dieser Wechsel der Fahrtgebiete ist inzwischen nahezu vollständig abgeschlossen. Für Kreuzfahrten im Persischen Golf besteht keine Gefahr durch Piraten – dafür ist die Entfernung zur Küste Somalias zu groß.