Kreuzfahrten

Hapag-Lloyd: Keine Landgänge zu Eisbären

Das Expeditionsschiff Bremen kreuzt regelmäßig in polaren Regionen

Das Expeditionsschiff Bremen kreuzt regelmäßig in polaren Regionen. Foto: Hapag-Lloyd Cruises

Nach der Erschießung eines Eisbären durch Mitarbeiter der Bremen von Hapag-Lloyd Cruises versucht die Reederei, die Diskussionen um die Verantwortung von Kreuzfahrtanbietern in polaren Regionen zu relativieren. Die Anlandungen wie zuletzt auf Spitzbergen würden nicht der Eisbären-Beobachtung dienen. Letztere fänden nur von Bord der Schiffe und aus sicherer Distanz statt.

Allerdings müsste man bei Landgängen im Nordpolarmeer immer damit gerechnet werden, auf Eisbären zu treffen. Aus diesem Grunde würden so genannte Eisbärenwächter zunächst ohne Passagiere an Land gehen, eine Landstation einrichten und die Gegend inspizieren. Dies soll sicherstellen, dass keine Eisbären vor Ort sind. „Sobald sich ein solches Tier nähert, würde der Landgang sofort abgebrochen werden“, heißt es von Hapag-Lloyd Cruises.

Zudem weist die Reederei darauf hin, dass auf Spitzbergen, einem Gebiet größer als Dänemark, Anlandungen nur an wenigen Stellen möglich sind. Hapag-Lloyd Cruises habe für die Aufklärung des Vorfalls „intensiv und kooperativ“ mit den norwegischen Behörden gearbeitet und werde dies weiterhin tun. 

Zuvor hatte die Tierschutzorganisation Peta die Reederei aufgefordert, „gefährliche Eisbärbegegnungen sofort auszusetzen“. „Das Eindringen von Menschen in die Lebensräume der Eisbären stresse die Tiere unnötig“, kritisierte Nadja Michler, Fachreferentin für Wildtiere bei Peta. Der Klimawandel und das schwindende Nahrungsangebot durch die Robbenjagd setze den Eisbären „sowieso schon sehr zu“. Jede weitere Kreuzfahrt in die Polarregionen, bei denen Eisbären gestört oder sogar getötet werden könnten, sei sofort einzustellen. 

Nach Auffassung von Peta dienen „Wildtiere nicht unserer Unterhaltung“. Ihnen gebühre „Respekt, Achtung und der nötige Abstand“. Genau den hält Hapag-Lloyd Cruises nach eigenen Angaben jedoch in der Regel ein.

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