Kreuzfahrten

Kreuzfahrtmarkt: Fluss stellt Hochsee in den Schatten

Auf der ITB wurden am Donnerstag (7. März) die Kreuzfahrtmarkt-Zahlen für 2018 präsentiert

Auf der ITB wurden am Donnerstag (7. März) die Kreuzfahrtmarkt-Zahlen für 2018 präsentiert. Foto: pixabay

Die gemeinsame Kreuzfahrtmarktstudie des DRV und der Cruise Lines International Association (Clia) verliert weiter an Aussagekraft. Wie bereits vor Jahresfrist, wurden in der Hochseekreuzfahrt-Bilanz für 2018, die beide Verbände am heutigen Donnerstag auf der ITB in Berlin präsentierten, erneut keine Umsätze ausgewiesen. Grund hierfür sind restriktivere Vorgaben US-amerikanischer Kreuzfahrtkonzerne. Zudem wurden bei der Markterhebung erstmals nur die ersten drei Quartale 2018 zugrunde gelegt – die endgültigen Ergebnisse will die Clia im April veröffentlichen.

So sprechen die beiden Verbände aktuell nur von „Schätzungen“, wonach im vergangenen Jahr „eine erwartete Gesamtzahl von 2,26 Millionen“ Bundesbürgern Urlaub auf einem Kreuzfahrtschiff gemacht hat. Dies entspräche einem Wachstum um 3,5 Prozent gegenüber 2017. Die durchschnittliche Reiselänge beträgt nach derzeitigem Stand neun Tage.

Die Umsätze sind dem Vernehmen nach gestiegen. „Die Passagierzahlen haben sich positiv entwickelt, was zu der Annahme verleiten könnte, dass dies auch in anderen Bereichen der Fall ist“, ließ Clia-Chairman Karl Pojer durchblicken.

Hohe Umsatzzuwächse auf dem Fluss

Konkrete und überraschende Zahlen lieferte indes der dritte Verband auf dem Podium. Die IG River Cruise bilanzierte für die durch extremes Niedrigwasser beeinträchtigte Flusskreuzfahrt-Saison 2018 nicht nur ein Passagierplus von 5,5 Prozent auf fast 500.000 Gäste, sondern auch „eine gravierende Steigerung bei den Ticket-Erlösen“, resümierte Vizepräsident Alexander Nothegger. Sie kletterten um 18 Prozent auf über 591.000 Euro.

Der durchschnittliche Reisepreis stieg um bemerkenswerte 126 Euro auf 1.191 Euro, begünstigt durch den „Trend zu höherpreisigen und Luxusreisen sowie eine minimale Erhöhung der durchschnittlichen Reisedauer“ auf sieben Nächte, erläuterte Nothegger. Demnach buchten über 45 Prozent der deutschen Kunden eine Flusskreuzfahrt im Premium-Segment, der Anteil des Luxussegments verdoppelte sich 2018 auf über zehn Prozent. Ultra-Luxus gönnten sich vier Prozent – 2017 waren es nur 0,5 Prozent der Passagiere.

Und eine weitere „überraschende Entwicklung“ zeigt die Marktanalyse: eine Verjüngung der Gäste. Zwar bleiben 66- bis 75-Jährige nach wie vor die Kernzielgruppe der Flusskreuzfahrt, allerdings nahm der Anteil der 41- bis 55-Jährigen von 11,8 auf 18,3 Prozent zu.

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