Der Stuttgarter Kreuzfahrtveranstalter Nicko Cruises hat am Mittwoch bei einem Online-Pressegespräch seine erste Weltreise vorgestellt, die 2023/2024 mit der Vasco da Gama in 40 Länder führt. Die einleitenden Worte von Geschäftsführer Guido Laukamp galten aber dem gegenwärtigen russischen Krieg in der Ukraine.
Die Angst davor habe bereits in den vergangenen Wochen die Buchungsbelebung verlangsamt, berichtet Laukamp. Jetzt, da der Krieg Realität ist, sei er eine „Buchungsbremse“. Die Ostseereisen ab/bis Deutschland, eigentlich der „Verkaufsrenner“, würden aktuell umgeroutet. Die Fahrplanänderungen will Nicko Cruises in den nächsten Tagen bekanntgeben, dem Vernehmen nach wird der Anlaufhafen St. Petersburg durch Helsinki ersetzt.
Flussreisen in Russland gestrichen, Hochseekreuzfahrten werden umgeroutet
Ihre Flusskreuzfahrten in Russland haben die Stuttgarter für die Saison 2022 gestrichen. Keine Auswirkungen hingegen habe die aktuelle Situation auf die langen Donau-Reisen, die „natürlich nicht in den ukrainischen Teil des Deltas führen werden“, so Laukamp. Ihm zufolge gibt es diesbezüglich derzeit Rückfragen von verunsicherten Kunden.
In Anbetracht der Umstände bewertet Laukamp die Buchungslage für die diesjährige Kreuzfahrtsaison als durchaus gut. Anders als vor Jahresfrist gebe es wieder ein Frühbuchergeschäft – wenn auch nicht auf gewohntem Niveau. Im Hochseesegment bestehe kundenseitig eine Tendenz zum Abwarten und kurzfristigen Buchen. „Die Wave Season wird sich etwas hinziehen“, sagt Laukamp, der „aufgestaute Nachholbedarf für Kreuzfahrten in diesem Jahr“ werde aber absehbar für Umsatz sorgen, ist er überzeugt. „Die Kunden haben Geld, Lust und Zeit zu reisen.“
Weltreise mit vier Etappen
Insofern hofft der Manager auch auf einen guten Verkaufsstart für die erstmals aufgelegte Weltreise. Diese führt von Oktober 2023 bis April 2024 mit der Vasco da Gama in 181 Tagen ab/bis Lissabon in 40 Länder. Höhepunkte sind beispielsweise Australien, Neuseeland, Indien, die Südsee und die Tagespassage des Panamakanals. Der Einstiegspreis liegt bei circa 28.000 Euro, die kleine, 112-tägige Variante kostet rund 18.000 Euro. Auch vier Teilstrecken, nochmals aufgeteilt in jeweils zwei Routen, sind buchbar: Lissabon–Mauritius, Mauritius–Manila, Manila–Puerto Vallarta und Puerto Vallarta–Lissabon.
Gratis-Kabinen für Familie und Freunde
Gemäß des Slow-Cruising-Konzepts verspricht der Veranstalter „ein intensives Eintauchen in die Destinationen“. Als Beispiele nennt Hochsee-Chef Kaspar Berens mehrtägige Überland-Programme, etwa von Goa nach Neu-Delhi oder von Sydney zum Uluru. Auch Safaris im südlichen Afrika werden angeboten. Und er wirbt für das kostenlose Weltreise-Paket, das Nicko Cruises geschnürt hat. Es beinhaltet beispielsweise einen Wäscheservice, einen Landausflug in jedem Anlaufhafen und sogar eine „Einladung an die Liebsten“: Kunden, die die große Weltreise buchen, erhalten für Freunde und Familie zwei Kabinen auf einer ausgewählten Route kostenlos dazu. Bei der kleinen Weltreise gibt es eine zusätzliche Kabine gratis.
Dieses Angebot sei kontingentiert, da man die Passagierzahl an Bord der Vasco da Gama aber auf 1.000 Gäste begrenzt habe, werde es „gute Möglichkeiten geben, die gewünschten Zusatzkabinen zu bekommen“, so Guido Laukamp. Angefragt werden können diese entweder bereits bei der Reisebuchung oder später an Bord.
Den Weltreise-Katalog 2023/2024 mit neuem, buntem Erscheinungsbild sollen Reisebüros in der kommenden Woche erhalten. Parallel dazu wirbt Nicko Cruises im März mit dem neuen, zeitgemäßen Slogan „Time to Discover“ in Printmedien und auf City-Light-Postern.