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Venedig: In die Stadt nur noch mit Reservierung

In die auf dem Wasser liegenden Teile Venedigs wie das historische Zentrum sollen Besucher künftig nur noch mit Online-Reservierung kommen

In die auf dem Wasser liegenden Teile Venedigs wie das historische Zentrum sollen Besucher künftig nur noch mit Online-Reservierung kommen. Foto: adisa/iStockphoto

 

„Der Tourismus in Venedig geht wieder los“, twitterte Venedigs Bürgermeister Luigi Brugnaro am Ostermontag. „Heute haben viele verstanden, dass eine Buchung für die Stadt der richtige Weg für ein ausgewogenes Tourismus-Management ist“, erklärte Brugnaro weiter. Medienberichten zufolge sollen über Ostern Hunderttausende Besucher zu Gast in der Stadt gewesen sein. Lange Schlangen bildeten sich vor den Sehenswürdigkeiten der italienischen Lagunen-Stadt.

Um diese Besucherströme besser managen zu können, will Venedig bis zum Sommer Touristen verpflichten, ihren Ausflug in die Altstadt zu reservieren. Der Tourismus-Beauftragte Venedigs, Simone Venturini, erklärte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (DPA), dass Besucher ab 2023 ein kostenloses Ticket kaufen müssen, um die auf dem Wasser liegenden Teile der Stadt wie das historische Zentrum besichtigen zu können.

Ab wann eine Reservierung nötig ist, steht noch nicht fest

In den kommenden Wochen will die Stadt mitteilen, ab wann die Online-Reservierung nötig ist. Das Ticket ist vor allem für Tagesausflügler wie Kreuzfahrt-Gäste wichtig. Wer hingegen über Nacht bleibt und ein Hotel in Venedig bucht, soll sich laut dem Tourismusbeauftragten Venturini nicht darum kümmern müssen. Einheimische bräuchten das Ticket sowieso nicht, erläuterte er gegenüber DPA weiter.

Viele der Einheimischen sind seit vielen Jahren über den Massentourismus in der Stadt, die zum Unesco-Weltkulturerbe zählt, verärgert. Erst im vergangenen August hatte Italiens Regierung ein Einfahrverbot für große Kreuzfahrtschiffe durch die Lagune von Venedig umgesetzt.

Im Februar 2019 hatte Venedigs Finanzdirektion zudem angekündigt, Tagesgäste künftig zur Kasse bitten zu wollen. Mit den Einnahmen wollte die stark vom Overtourism stark betroffene Stadt Instandhaltungs- und Reinigungsmaßnahmen bezahlen. Die Pläne hatten für großen Wirbel gesorgt. Bis heute sind sie nicht realisiert.

Ute Fiedler
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