Kreuzfahrten

Costa erhöht Kapazität und senkt Umsatzstaffeln

Sieht Costa mit Blick auf 2023 auf Kurs: Deutschland-Chef Jörg Rudolph

Sieht Costa mit Blick auf 2023 auf Kurs: Deutschland-Chef Jörg Rudolph. Foto: Costa

Die italienische Kreuzfahrtreederei Costa Crociere muss im kommenden Jahr mehr Kabinen in Europa füllen. Im Zuge dessen werden neue Anreiseoptionen für Kunden und mehr Verdienstmöglichkeiten für Vertriebspartner geschaffen.

Trotz der Flottenreduzierung durch den Mutterkonzern Carnival steigt bei Costa zur Saison 2023 die Kapazität um zehn Prozent. „Wir gehen davon aus, dass wir diese auch komplett verkaufen werden“, sagte Deutschland-Chef Jörg Rudolph am Freitag bei einem Pressegespräch.

Buchungen auf Vorkrisenniveau

Die Buchungslage sei in den vergangenen Wochen auf dem Niveau des Vorkrisenjahres 2019. Nach dem extremen Kurzfristgeschäft im vergangenen Sommer sehe man für den kommenden nun auch wieder längerfristige Buchungen. Und das trotz allgemein steigender Lebenshaltungskosten und einer Preisanpassung bei Costa von fünf bis sechs Prozent. „Wir spüren keine Kaufzurückhaltung“, sieht Rudolph die Reederei auf Kurs – sowie die Branche insgesamt.

Er erwarte, „dass die Kreuzfahrtindustrie im kommenden Jahr zu alter Stärke zurückkehren und ungefähr das Niveau von 2019 erreichen wird“. Dafür investiert Costa ihm zufolge „viel Geld in den deutschen Markt“. Zum einen in eine Fortsetzung der TV-Werbespots in der erwarteten Hauptbuchungszeit Januar und Februar sowie im April und Mai, zum anderen in den „deutlichen Ausbau“ der An- und Abreiseangebote. So werden für das kommende Jahr verstärkt bundesweite Bustransfers zu den Einschiffungshäfen Kiel, Bremerhaven und Savona – buchbar bis spätestens elf Tage vor der Kreuzfahrt – sowie Charterflüge nach Barcelona, Bari und Catania angeboten.

Für die Vermittlung von An- und Abreisepaketen erhalten Vertriebspartner neu eine Provision in Höhe von mindestens zehn Prozent – für Buchungen in der laufenden Wintersaison sogar 15 Prozent.

Neues Provisionsmodell

Während das Gros der Reedereien mit unveränderten Provisionsmodellen in das neue Geschäftsjahr geht, hat Costa „die Umsatzstaffeln zu Gunsten der Reisebüros angepasst“, wie Rudolph betont. Mit dem neuen, seit 1. Dezember gültigen Provisionsmodell erhalten Agenturen zehn Prozent Einstiegsvergütung, der Spitzensatz wurde von 14 auf 15 Prozent erhöht. Bei Gruppenbuchungen sind bis zu 20 Prozent möglich. Die Einstufung für das neue Provisionsmodell erfolgt auf Basis des Costa-Umsatzes 2018/2019.

Der Katalog für den Reisezeitraum März 2023 bis April 2024 erscheint kurz vor Weihnachten.

Christofer Knaak