Verkehr

Condor benötigt weiteres Geld

Bei Condor tun sich schon wieder neue Baustellen auf. Foto: Condor

Bei Condor tun sich schon wieder neue Baustellen auf. Foto: Condor

Nach Abschluss des Insolvenzverfahrens im vergangenen November schien Condor über den Berg zu sein, wegen der anhaltenden Corona-Krise braucht der Ferienflieger nun aber weitere Finanzspritzen. Laut Medienberichten ist die Airline in Gesprächen über die Möglichkeiten einer weiteren Finanzierung. Dies berichtet unter anderem das Handelsblatt.

„Wir können bestätigen, dass wir uns derzeit mit den Möglichkeiten zu einer finanziellen Unterstützung für Condor auseinandersetzen und dazu konstruktive Sondierungsgespräche führen“, sagte eine Condor-Sprecherin der Zeitung. Weitere Details wollte sie nicht nennen, nach Informationen des Handelsblatts geht es aber um eine Summe von rund 150 Millionen Euro.

In Kreisen der Bundesregierung hieß es, die Fluggesellschaften müssten ihre Flugprognosen anpassen, weil der zweite Lockdown länger anhalte als noch im Oktober angenommen. „Anhand dessen muss auch die Liquiditätssituation jeweils bewertet werden.“ Die Regierung werde dies „in den nächsten Wochen in Ruhe anschauen“.

Die ehemalige Thomas-Cook-Airline befindet sich seit der Pleite des Mutterkonzerns Ende September 2019 in wirtschaftlichen Schwierigkeiten, die seit einem Jahr grassierende Corona-Pandemie hatte die Lage verschärft. Überleben konnte der Ferienflieger, der sich von Oktober 2019 bis Ende November 2020 in einem Schutzschirmverfahren restrukturierte, nur dank eines harten Sparkurses und zwei staatlichen Krediten in dreistelliger Millionenhöhe.

Momentan nimmt Condor einen KfW-Kredit in Höhe von 550 Millionen Euro in Anspruch. Einen Teil des Geldes nutzte das Management Berichten zufolge, um den ersten Überbrückungskredit zu tilgen. Dazu kamen Kosten von 40 Millionen Euro für das Gläubigerschutzverfahren.

Nun scheint das restliche Geld allerdings aufgebraucht zu sein und neue Einnahmen lassen weiter auf sich warten. „Durch die Verzögerung der Bevölkerungsimpfung und den verlängerten Lockdown wird sich auch die Wiederbelebung der Nachfrage nach Urlaubsflügen in den Sommer verschieben und damit langsamer entwickeln als im April 2020 angenommen“, heißt es bei Condor.

Wie prekär die Finanzlage des Urlaubsfliegers ist, zeigt auch eine jüngst veröffentlichte Bilanz für das Geschäftsjahr 2019/2020: Dort wurde ein Verlust von 225 Millionen Euro ausgewiesen (siehe hier).