Reisevertrieb

Reisebüro-Demos gehen heute weiter

Auch Kerstin Voigt, Inhaberin des Reisebüro Anhalt in Dessau-Roßlau, hat ihre Agentur zugesperrt und demonstriert heute in Berlin

Auch Kerstin Voigt, Inhaberin des Reisebüro Anhalt in Dessau-Roßlau, hat ihre Agentur zugesperrt und demonstriert heute in Berlin. Foto: Kerstin Voigt

Bundesweit gehen heute einmal mehr Reisebüro-Mitarbeiter auf die Straßen, um Gesicht zu zeigen, um aufmerksam zu machen auf ihre katastrophale finanzielle Situation. Und um Hilfe zu bitten. Denn vielen steht das Wasser bis zum Hals.

In rund 40 Städten sind Demonstrationen angemeldet, die gegen Mittag starten. Bunt wird es unter anderem auf den Straßen von Potsdam, Dresden, Hamburg, München, Stuttgart, Bad Neuenahr-Ahrweiler, Schwerin, Cottbus, Koblenz, Kempten, Oldenburg, Münster, Heidelberg, Hannover, Gelsenkirchen, Kamp-Lintfort, Lüneburg, Bremen, Frankfurt, Karlsruhe, Schweinfurt, Bamberg, Wiesbaden, Mainz, Gera, Kaiserslautern, Freiburg, Köln, Nürnberg, Saarbrücken, Gießen, Heinsberg, Leipzig, Kassel und Pfarrkirchen in Niederbayern.

Und natürlich gehen die Touristiker auch in Berlin auf die Straßen. Zu den Demonstranten aus den Reisebüros, die bundesweit anreisen und ihre Autos mit Protestbannern „Rettet die Reisebüros“ und „Weitere Soforthilfen für Reisebüros“ verkleidet haben werden, wollen sich auch Busreiseveranstalter gesellen, die bereits am gestrigen Dienstag in München demonstriert hatten.

So soll ein langer Korso aus Autos und Bussen durch Berlin rollen, bevor die Teilnehmer am Brandenburger Tor auf weitere 50 Kollegen treffen werden. „Wir müssen Gesicht zeigen und auf uns aufmerksam machen“, sagt Ivonne Sachert von Günstiger Reisen, die aus Brandenburg anreisen wird.

Um zu informieren habe man Politiker eingeladen, mit denen man vor Ort diskutieren wolle. Zugesagt haben laut Sachert Marcel Klinge, tourismuspolitischer Sprecher der FDP im Bundestag, Reginald Hanke, ebenfalls FDP, und Markus Tressel, tourismuspolitischer Sprecher der Grünen im Bundestag. Zudem werden Reden verlesen und Beethovens Ode an die Freude gesungen – als Ode an die Reise, mit einem umgedichteten Text.

Auch in den anderen Städten sind Touristiker kreativ und haben sich Aktionen überlegt, um nach einer ersten erfolgreichen bundesweiten Demo die maximale Aufmerksamkeit zu erreichen. Und um den Druck auf die Politik zu erhöhen, endlich einen Rettungsfonds einzurichten. „Wir sind tatsächlich nicht systemrelevant, wir sind viel mehr: Wir sind weltsystemrelevant“, heißt es in einer Rede, die Mitarbeiterinnen des Reisebüro Ferieninsel in Schwäbisch-Gemünd geschrieben haben, und die heute unter anderem in Stuttgart verlesen wird.

touristik aktuell wird über die Demos berichten. Fotos können Sie gerne an u.fiedler(at)touristik-aktuell.de schicken. Diese werden wir nach Beginn der Demos auf unserer Facebook-Seite hier und später dann auch auf unserer Webseite hier veröffentlichen.