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TUI-Chef Joussen: Online-Anteil hat Grenzen

„Direktvertrieb ist nicht alles“: Für TUI-Chef Fritz Joussen gilt das sogar im britischen Markt

„Direktvertrieb ist nicht alles“: Für TUI-Chef Fritz Joussen gilt das sogar im britischen Markt. Foto: TUI

Der Ausbau von Online-Geschäft und Direktvertrieb hat für TUI Grenzen. Mit dieser überraschenden Aussage sorgt derzeit TUI-Chef Fritz Joussen in der britischen Fachzeitschrift Travel Weekly für Schlagzeilen. Aus Sicht von Joussen sind die in Großbritannien erreichten 54 Prozent Online-Anteil genug. Würde der Anteil weiter steigen, laufe TUI Gefahr, „zu direkt zu sein“.

Auch heutzutage sei es wichtig, „dort zu sein, wo der Kunde ist“. Das sei neben dem Internet auch in Großbritannien nach wie vor das Reisebüro. Sie stünden für 38 Prozent der britischen Umsätze, weitere acht Prozent kämen über sonstige Agenturen.

Jahrelang hatte es bei TUI so ausgesehen, als würde man den Online-Anteil am liebsten bis zum Maximum hochfahren. Vor allem der deutsche Markt wurde von London aus immer wieder wegen seines hohen Fremdvertriebs kritisiert.

Dies hat sich in den vergangenen zwei Jahren geändert. Zwar soll auch hierzulande der gesteuerte Vertrieb weiter wachsen. Gleichzeitig wird jedoch auch der Fremdvertrieb forciert, unter anderem durch die enge Zusammenarbeit mit zahlreichen Ketten und Kooperationen, die nicht dem Konzern angehören.

Ziel von Joussen ist es, den Marktanteil von TUI in Deutschland insgesamt auf 25 Prozent zu steigern. Zuletzt betrug er rund 20 Prozent.