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Bentour: Ugur attackiert Tourismusminister

Bentour-Chef Kadir Ugur fordert von der Türkei mehr Unterstützung für Reiseveranstalter.

Bentour-Chef Kadir Ugur fordert von der Türkei mehr Unterstützung für Reiseveranstalter. Foto: sw

Bentour-Chef Kadir Ugur hat die Kritik des türkischen Tourismusministers Mahir Ünal an deutschen Reiseveranstaltern scharf zurückgewiesen. Ünal hatte behauptet, Veranstalter würden Türkei-Buchungen derzeit absichtlich zurückhalten, damit in der Türkei die Hotelpreise fallen. „Ihre Rede hat viele Veranstalter geärgert und gekränkt“, so Ugur in einem offenen Brief an den Minister. Kein Veranstalter könne Reservierungen zurückhalten, das erlaubten die Reservierungssysteme nicht.

„Darüber hinaus möchte kein Veranstalter und auch kein Reisebüro, dass die Preise fallen“, versichert Ugur. Je höher der Reisepreis sei, desto höher sei auch der Gewinn für das Reisebüro. Genauso sehe es für die Kalkulation der Veranstalter aus. „Möglicherweise wurden Sie hier über die Wünsche der Veranstalter und Reisebüros falsch informiert“, heißt es in dem Brief.

Damit der Türkei-Tourismus an die Erfolge vergangener Tage anknüpfen könne, müsse das positive Image des Landes wieder hergestellt werden, fordert Ugur. Dazu müsse das Tourismusministerium allein für Westeuropa mindestens 150 Millionen Euro investieren. Zudem müssten die Veranstalter stärker unterstützt werden. „Sie sind die Quelle, die den Fluss und den See speist“, sagt er, wobei der Fluss die Verkehrsmittel und der See die Hotels seien.

Aktuell würden nur diejenigen Incoming-Agenturen unterstützt, die mindestens 400.000 Gäste im Jahr brächten, kritisiert Ugur weiter. Dies seien aber nur etwa zehn Prozent der Agenturen in der Türkei. 90 Prozent der Touristen würden also von anderen Agenturen ins Land gebracht, folgert der Bentour-Chef. „Nur ein paar Agenturen vor Ort zu unterstützten, heißt für mich, Monopole zu schaffen – für eine liberale Wirtschaft ist das nicht der Weg.“

Auch die Regelung für Charter-Airlines kritisiert der Türkei-Spezialist: Derzeit würden Fluggesellschaften mit 6.000 US-Dollar pro Maschine unterstützt. Ugur hält einen Zuschuss pro Sitzplatz für sinnvoller.