Reisevertrieb

VUSR: Scharfe Kritik an TUI

Der VUSR, hier Verbandsmitglieder mit der Vorsitzenden Marija Linnhoff (Mitte), kritisiert die Provisionspolitik von TUI. Foto: ah

Der VUSR, hier Verbandsmitglieder mit der Vorsitzenden Marija Linnhoff (Mitte), kritisiert die Provisionspolitik von TUI. Foto: ah

Der Reisebüro-Verband VUSR übt harsche Kritik an TUI. Einer der Gründe ist die umstrittene Aussage von Hubert Kluske, dem Vertriebs- und Marketing-Chef von TUI Deutschland, der kürzlich sagte, dass zehn Prozent Provision ab der ersten Buchung nicht klug seien.

„Das ist eine Ohrfeige für den touristischen Reisebüro-Vertrieb“, meint VUSR-Vorsitzende Marija Linnhoff. Damit schade Kluske dem Ansehen der Marke TUI, die für Qualität, Fachwissen und Sicherheit stehe.

Zudem kritisiert der Verband die Ankündigung des L'Tur-Geschäftsführers Benjamin Jacobi, dass die Marke eine Einstiegsprovision von fünf Prozent für den Reisebüro-Vertrieb biete. „Mit solchen Äußerungen weckt Jacobi ernsthafte Zweifel an seiner fachlichen Qualifikation im Hinblick auf Tourismus und Vertrieb“, so Linnhoff.

Eine Provision in Höhe von fünf Prozent stellt laut Linnhoff keinerlei Anreiz für Reisebüro-Mitarbeiter dar, die Last-Minute-Reisen von L'Tur zu verkaufen. „Es ist eine schlichtweg hanebüchene Provisionierung, die jegliche Anerkennung der Beratungs- und Verkaufsleistung im Reisebüro vermissen lässt“, meint die VUSR-Chefin. Somit sei die niedrige Einstiegsprovision bei L’Tur „eine maßlose Selbstüberschätzung“.

Trotz der scharfen Kritik unterbreitet Linnhoff TUI ein Gesprächsangebot. Der VUSR wolle mit dem Reisekonzern eine akzeptable Lösung für beide Seiten finden. „Es ist wichtig, niemals den Kontakt zur Basis zu verlieren“, appelliert die VUSR-Vorsitzende.