Reisevertrieb

DRV-Tagung: Die Verantwortung des Tourismus

Gerd Müller, Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, hält ein deutsches Tourismusministerium für sinnvoll

Gerd Müller, Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, hält ein deutsches Tourismusministerium für sinnvoll. Foto: MdDB, Gerd Müller

Ein Tourismusminister würde Deutschland gut zu Gesicht stehen. Und er wäre auch durchaus sinnvoll. Davon ist Gerd Müller, Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, überzeugt. Die Tourismusbranche in Deutschland sorge für mehr Arbeitsplätze als die Automobilindustrie – und sie habe „viel Zukunftspotenzial“, so Müller während seiner Rede auf der DRV-Jahrestagung in Reggio.

Aus Sicht des CSU-Politikers sorge der Tourismus nicht nur hier und in den Zielgebieten für Jobs, sondern trage auch zu Toleranz und Völkerverbindung bei. Allerdings habe er auch seine Schattenseiten, unter anderem durch den hohen Ressourcenverbrauch und die starken CO2-Emmissionen, etwa durch Flugverkehr und Kreuzfahrten. Hier gelte es, über entsprechende Kompensationszertifikate dafür zu sorgen, dass an anderer Stelle Regenwälder erhalten oder alternative Energien gefördert würden.

Eine besondere Verantwortung des Tourismus sieht Müller im Umgang mit den Menschen vor Ort. Die Branche müsse sich trotz des harten Konkurrenzkampfes gegen Ausbeutung einsetzen – mit fairen Löhnen und angemessenen Arbeitsbedingungen. Auch die sexuelle Ausbeutung von Kindern gehöre auf die Agenda und müsse mit allen Mitteln bekämpft werden. 

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