Reisevertrieb

DRV: Reisebüros weiterhin gut im Geschäft

Reisebüros bleiben eine Macht in der Touristik

Reisebüros bleiben eine Macht in der Touristik. Foto: mg

Ewig können die Zahlen nicht nach oben gehen. Doch die Bilanz der stationären Reisebüros in den vergangenen Jahren ist beachtlich: Seit 2010 stieg der durchschnittliche Umsatz je Agentur nach Angaben des DRV jährlich um fünf Prozent. Insgesamt kamen die touristischen Reisebüros im vergangenen Touristikjahr auf einen Umsatz von etwas mehr als 15 Milliarden Euro. Inklusive Geschäftsreisen liegt das Volumen sogar bei 27 Milliarden Euro. 

Gleichzeitig nahm die Zahl der stationären Agenturen keineswegs so stark ab, wie zwischenzeitlich prognostiziert wurde. Laut DRV gibt es nach wie vor 11.000 Vertriebsstellen in Deutschland. Knapp 1.000 Agenturen davon sind Geschäftsreisebüros oder entsprechende Niederlassungen.

Dem Reiseverband zufolge gibt es damit pro 100.000 Einwohner rund zwölf Reisebüros. Die höchste Dichte herrscht weiterhin in Thüringen und Sachsen, die niedrigste Quote weisen Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein auf.

Der Erfolg des stationären Vertriebs heißt nicht, dass die Branche nicht auch immer digitaler wird: Sowohl die Kunden als auch die Reisebüros nutzen immer öfter Online-Vertriebskanäle.

Den Zahlen der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) zufolge buchten die Bundesbürger im vergangenen Touristikjahr Urlaubsreisen im Wert von 68 Milliarden Euro. 57 Prozent davon wurden über Offline-Kanäle gebucht, 43 Prozent der Buchungen kamen online. Vor vier Jahren lag dieser Anteil noch bei 35 Prozent.

Mehr als die Hälfte des Geschäfts läuft nach wie vor über Reiseveranstalter. Sie kommen auf ein Umsatzvolumen von 36 Milliarden Euro.

Die Stärke des Online-Vertriebs liegt bei Reisen, die von den Urlaubern selbst organisiert und zusammengestellt werden. Hier beträgt der digitale Anteil bereits mehr als 50 Prozent, getragen wird er von Produktportalen, Meta-Searchern und Brokern wie Booking, Airbnb und Kayak.

So richtig zu trennen sind On- und Offline-Vertrieb allerdings nicht mehr. So werden unter anderem bei TUI.com jeden Monat 40.000 Online-Kunden durch Mitarbeiter in Reisebüro-Filialen beraten. Die erzielten Einkünfte werden als Online-Umsatz verbucht.

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