Reisevertrieb

Reisebüro-Gütesiegel: DRV-Vize ist skeptisch

Hält die Forderung nach einem übergreifenden Reisebüro-Gütesiegel für falsch: Ralf Hieke

Hält die Forderung nach einem übergreifenden Reisebüro-Gütesiegel für falsch: Ralf Hieke. Foto: mg

Die Reisebüro-Branche in Deutschland benötigt kein bundesweites, übergreifendes Gütesiegel. Davon ist der Reisebüro-Inhaber und DRV-Vizepräsident Ralf Hieke überzeugt. Mehr noch: Er hält Forderungen für ein solches Siegel für gefährlich.

Auch Sicht von Hieke könne dadurch der Eindruck entstehen, dass es im deutschen Reisevertrieb „ein nennenswertes Problem von unqualifizierten oder gar unseriösen Anbietern gibt“, sagt der Reisebüro-Inhaber im Interview mit touristik aktuell. Das jedoch sei „definitiv nicht der Fall“.

Hinzu komme, dass das Thema Qualifizierung speziell im direkten Kundenkontakt neben Fachwissen viel „mit weichen Faktoren“ zu tun habe, meint der DRV-Vize. Servicequalität und -bereitschaft seien im Rahmen eines Gütesiegels jedoch kaum ausreichend zu bewerten.

Dabei habe er unter anderem auch Quereinsteiger im Blick. Sie seien mitunter „hervorragende und motivierte Reiseverkäufer“, könnten bei einem Gütesiegel aber womöglich als unqualifiziert durch das Raster fallen, merkt Hieke an.

Davon abgesehen gebe es genügend Qualitätsnachweise, meint der Reisebüro-Inhaber, der beim DRV die mittelständischen Reisebüros vertritt. Dies fange bei der von der IHK geprüften Ausbildung an und höre bei der Mitgliedschaft in einem anerkannten Verband auf.

Hinzu kämen diverse Gütesiegel von Reisebüro-Ketten und -Kooperationen. Diese seien als individuelle Lösungen „völlig korrekt und eine gute Sache“.

Das gesamte Interview zum Thema lesen Sie in der aktuellen Ausgabe von touristik aktuell (ta 12/2019).

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