Reisevertrieb

Kundendaten: Auch Alltours Reisecenter macht Druck

Halten gut gepflegte Kundendaten für unabdingbar: Franchise-Chef Volker Heisig und Nils Jenssen, Geschäftsführer der Alltours Reisecenter

Halten gut gepflegte Kundendaten für unabdingbar: Franchise-Chef Volker Heisig und Nils Jenssen, Geschäftsführer der Alltours Reisecenter. Foto: Alltours Reisecenter

Der stationäre Reisebüro-Vertrieb muss sich sowohl den Online-Playern mit ihren touristischen Leistungsangeboten und Rabatten als auch der Digitalisierung und den veränderten Konsumerwartung der Kunden stellen. Dies war die zentrale Botschaft eines Vortrages des Beratungsunternehmers Ulrich Köhler während der jüngsten Franchise-Tagung der Alltours Reisecenter in der Türkei.
 
Neu sei dies zwar nicht, sagte Köhler. Aber vielerorts werde die rasante technische Entwicklung und der Wertewandel in der Gesellschaft nach wie vor unterschätzt. Dabei sei die aktuelle Entwicklung auch eine gewaltige Chance, sich gegenüber dem Kunden als moderner Dienstleister zu positionieren.
 
Davon ist auch Nils Jenssen, Geschäftsführer der Alltours Reisecenter, überzeugt. Entscheidend sei, „die eigenen Stärken auszuspielen“. Kompetenz, Qualität, Spezialisierung und technische Innovationen seien nur eine Seite der Medaille. „Wer erfolgreich sein will, muss darüber hinaus die Kunden in ihrer ganzen Bandbreite in den Fokus stellen“, mahnte Jenssen.
 
Dafür wiederum seien gute Kundendaten entscheidend, so Franchise-Chef Volker Heisig: „Wir benötigen eine ganzheitliche und individuelle Sicht auf den Kunden.“ Die technische Voraussetzung dafür hätten die rund 200 Franchise- und Filialbüros der Kette mithilfe des Midoffice-Systems Myjack.
 
Das System wird von 100 Prozent der Filialen und 90 Prozent der Franchiser genutzt und ermöglicht Heisig zufolge, „so viel wie möglich über die individuellen Urlaubsinteressen jedes einzelnen Kunden zu wissen und ihn über alle Kommunikations- und Buchungskanäle hinweg zu betreuen“.
 
Dies habe nichts mit „gläsernen Kunden“ zu tun. Vielmehr gehe es darum, Kunden adäquat anhand ihrer Historie (zum Beispiel Kundengruppe, Reisearten, Teilnahme an Marketing-Aktionen), ihrer Wünsche, Vorlieben und Interessen persönlich ansprechen und eingehend beraten zu können.
 
Genau dies sei der große Vorteil von Reisebüros gegenüber reinen Online-Portalen, er müsse nur genutzt werden. Nachholbedarf gibt es offenbar: „Das Thema systemseitige Kundendatenpflege hat aufgrund der Wichtigkeit derzeit eine hohe Priorität“, heißt es auf Anfrage von touristik aktuell.

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