Reisevertrieb

Tourismusausbildung: Das ist entscheidend

Sie diskutierten in Frankfurt (von links): Kerstin Wegener, Andreas Neumann, Thomas Döbber-Rüther (Skal Deutschland), Martina Schäfer, Werner Sülberg, Franziska Weber, Moderator Bernhard Mosbacher (Spessart Tourismus und Marketing), Ralf Vogler

Sie diskutierten in Frankfurt (von links): Kerstin Wegener, Andreas Neumann, Thomas Döbber-Rüther (Skal Deutschland), Martina Schäfer, Werner Sülberg, Franziska Weber, Moderator Bernhard Mosbacher (Spessart Tourismus und Marketing), Ralf Vogler. Foto: fx

Wer in der Tourismusbranche Fuß fassen will, muss digital unterwegs sein. Dies ist das Fazit einer Podiumsrunde des Skal Clubs Deutschland in Frankfurt am Main.

Die Aussage gilt nicht nur für IT-Experten, Social-Media-Profis und Marketing-Freaks. Sie gilt für nahezu alle Bereiche – auch fürs Reisebüro. Denn der „Buchungstyp Präsenzkunde“, so Derpart-Chef Andreas Neumann, werde immer seltener: „Das Geschäft kommt zukünftig über eine Vielzahl von Kanälen.“

Social Media, Whatsapp, webbasierte Chat-Lösungen – im konventionellen Reisebüro müsse man für alles gewappnet sein, so Neumann. Und das nicht nur in der Touristik, sondern auch im Bereich Geschäftsreisen.

Deutlich wurde in Frankfurt auch: Die klassische Lehre spielt weiterhin eine große Rolle. Die „Rezepte“, die einem Azubi vermittelt werden, gelten nach wie vor. Demgegenüber werden Akademiker eher darauf vorbereitet, sich in immer neue Aufgabengebiete einzuarbeiten.

Ein Mittelweg zwischen Ausbildung und staatlicher Uni sind Fachhochschulen, die Theorie und Praxis eng verknüpfen. So etwa an der Frankfurter University of Applied Sciences, die duale Studiengänge in Kooperation mit Unternehmen anbietet. „Unsere Studenten sind abwechselnd drei Monate an der Uni und drei Monate bei unseren Partnern im Unternehmen“, berichtete Hochschullehrerin Kerstin Wegener.

Ob Hotellerie oder Veranstalter, E-Business und Destinations-Management – im Hinblick auf Praxisbezug bleibe im Grunde kein Wunsch offen. Gastvorträge zu aktuellen Themen seien zudem fester Bestandteil ihrer Vorlesungen.

 „Ich habe nach meinem Bachelor noch einen Masterabschluss gemacht, weil ich mir das Phänomen Tourismus interdisziplinär erschließen wollte“, erklärte Franziska Weber, die erst vor kurzem eine Stelle bei Spessart Tourismus angetreten hat. An einer klassischen Hochschule, das sei ihre Erfahrung, komme der Praxisbezug häufig zu kurz.

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