Reisevertrieb

So urteilt Schmetterling über die Provisionsmodelle

Laut Anya Müller-Eckert, Geschäftsführerin von Schmetterling, werden die Provisionsverhandlungen von Jahr zu Jahr härter

Laut Anya Müller-Eckert, Geschäftsführerin von Schmetterling, werden die Provisionsverhandlungen von Jahr zu Jahr härter. Foto: Schmetterling

Lob und Kritik gibt es von der Reisebüro-Kooperation Schmetterling für die neuen Provisionsmodelle der Veranstalter. Die Bilanz von Geschäftsführerin Anya Müller-Eckert: „Durch intensive Verhandlungen konnten wir eine einigermaßen ausgeglichene Situation im Vergleich zum Vorjahr erreichen.“ Positiv bewertet sie Zusatzoptionen wie „Take 5“ von DER Touristik (Details dazu hier) oder auch den Wachstumsvorteil von TUI (mehr dazu hier).

Kritik an FTI

„Nicht hinnehmbar sind kurzfristige und drastische Erhöhungen von Umsatzstufen, beispielsweise wie bei FTI“, sagt Müller-Eckert. Im freien Einzelprovisionsmodell sei hier die Hürde für zehn Prozent Grundprovision um 50.000 Euro gestiegen. Um den Schnitt von zehn auf elf Prozent zu schaffen, seien nun 100.000 Euro mehr Umsatz nötig. An einer Sonderlösung für Schmetterling-Reisebüros wird laut Müller-Eckert noch gearbeitet.

Ingesamt werden die Provisionsverhandlungen mit den Veranstaltern aus Sicht der Schmetterling-Geschäftsführerin auf beiden Seiten von Jahr zu Jahr professioneller, aber auch härter.

Missmut über die Steigerungserwartung der Veranstalter

Als Feedback aus den Reisebüros hört die Kooperationszentrale, dass die Partner über die Anhebung der Mindestumsätze von so manchem Veranstalter frustiert sind. Sie bewerten es aber als positiv, dass Thomas Cook auf die in Aussicht gestellte Anhebung verzichtet hat. Demotivierend sei hingegen das System der ständigen Steigerungserwartung der Veranstalter. „Der Markt der Pauschalreise wird bekanntlich nicht größer“, kommentiert Müller-Eckert.

Kritik vom Counter gab es aber nicht nur an den neuen Provisionsmodellen. „Sehr empfindlich“ reagierten die Reisebüros auf Direktkundenaktionen der Veranstalter. Außerdem missfällt den Büros laut Müller-Eckert, dass etwa bei neuen DER-Katalogen der Endkunde für elementare Informationen ins Internet geleitet werde.

Die Schmetterling-Zentrale beobachtet insgesamt, dass sich Reisebüros zunehmend hin zu Veranstaltern orientieren, die langfristige und stabile Provisionen ohne Vorjahresbezug gewähren. Das führe dazu, dass immer mehr mittelständische Veranstalter oder Fair-Play-Partner an Zuspruch und Umsatzanteilen gewinnen. Unterstützt werde diese Tendenz durch Endkunden, die öfter nach einem individuellen Produkt suchten. „Dadurch lässt auch die Markentreue nach – für immer mehr Kunden spielt der Veranstalter, über den gebucht wird, eine zunehmend geringere Rolle“, meint Müller-Eckert.

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