Reisevertrieb

Cook-Franchiser: Schwierige Situation

Die Folgen für die Franchiser sind zum Teil gesperrte E-Mail-Konten, Agenturverträge und ausbleibende Provisionszahlungen

Die Folgen für die Franchiser sind zum Teil gesperrte E-Mail-Konten, Agenturverträge und ausbleibende Provisionszahlungen. Foto: Thomas Cook

Nach der Insolvenz von Thomas Cook stehen die rund 370 Franchise-Büros des Reisekonzerns vor einer sehr schwierigen Situation. Denn im Gegensatz zu den Kooperations-Büros der Schienen Neckermann Reisen Team und Partner sind sie direkt an die Zentrale von Thomas Cook Deutschland angebunden.

Die Folgen der Büros mit den Marken Holiday Land und Thomas Cook sind gravierend: Viele Verträge – egal ob mit Veranstaltern, Telefon- und IT-Anbietern oder sonstigen Unternehmen – wurden von der Zentrale abgeschlossen. „Denen bricht gerade der gesamte Unterbau weg“, berichtet ein Insider.

Die Folge sind zum Teil gesperrte E-Mail-Konten und Agenturverträge, ausbleibende Provisionszahlungen von Veranstaltern außerhalb der Cook-Gruppe und die offene Frage, ob und unter welchen Umständen man den Verbund verlassen kann. So sollen die Franchiser ein Sonderkündigungsrecht haben. Dies kann allerdings erst nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens, was noch bis zu drei Monaten dauern kann, genutzt werden.

In diesen Tagen zahlte unter anderem Troll Touristik ausstehende Provisionen nach. Das Geld ging aber unmittelbar vor dem Insolvenzantrag an die Zentrale – und nicht an die einzelnen Reisebüros.

Eine der wenigen guten Nachrichten für die Franchise kam jüngst von Schauinsland-Reisen: Der Duisburger Veranstalter sicherte zu, Anfang November alle Superprovisionen direkt an die jeweiligen Büros zu überweisen.