Reisevertrieb

Wachstumsprovision: „Nicht mehr zeitgemäß“

Die auf Wachstum basierenden Provisionsregelungen der großen Veranstalter sind nicht mehr zeitgemäß. Diese Aussage von RTK-Chef Thomas Bösl und seinem Kollegen Lars Helmreich, Geschäftsführer bei Reiseland und TUI Travel Star, sorgte auf der jüngsten Jahrestagung der Reisebüro-Kooperation RTK für Applaus.

Es sei „völlig unrealistisch“, angesichts eines weitgehend ausgeschöpften Reisemarktes immer wieder Zuwächse von stationären Reisebüros zu erwarten, so Bösl. Dies zwinge die Agenturen dazu, sich auf wenige Veranstalter zu konzentrieren. Das aber sei „nicht im Sinne des Kunden“, lautete seine Kritik.

Unzufrieden zeigten sich Bösl und Helmreich auch mit der Intransparenz einiger Modelle. Dies geschehe offenbar nach der Methode: „Wenn Du nicht überzeugen kannst, dann verwirre“. Auch beim Zeitpunkt der Provisionsauszahlung müsse sich etwas tun, so Helmreich. Vorbild seien TUI, DER Touristik und einige Mittelständler, die Provisionen unmittelbar nach der Buchung überwiesen.

Grundsätzlich erwarten die beiden RT-Manager im Verhältnis zwischen Veranstaltern und Vertrieb „mehr Miteinander“. Viel zu oft würden die Bedingungen der Zusammenarbeit immer noch einseitig „von oben diktiert“, mahnte Helmreich an. Dies müsse sich – auch angesichts der Insolvenz von Thomas Cook – grundlegend ändern.

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