Reisevertrieb

AER: Turbany und Hageloch vor Abschied

Vorstände auf Zeit: Pedro Turbany (links) und Rainer Hageloch. Foto: Foto: AER/Jens Staudt

Vorstände auf Zeit: Pedro Turbany (links) und Rainer Hageloch. Foto: Foto: AER/Jens Staudt

Die Reisebüro-Kooperation AER trennt sich im Dezember 2020 von ihren Vorständen Rainer Hageloch und Pedro Turbany. Darüber hat der Verein am gestrigen Montag seine rund 1.000 Mitglieder informiert. Und damit ein gewaltiges Beben in der Kooperation ausgelöst.

Grund für die Personalentscheidungen sind dem Schreiben zufolge „unterschiedliche Auffassungen bezüglich der Strategie und der Ausrichtung der Kooperation“. Daraufhin habe der Aufsichtsrat am 12. November entschieden, Hageloch keine erneute Vorstandsposition anzubieten.

Turbany hatte den Aufsichtsrat bereits im Oktober darüber informiert, dass er über seinen Vertrag bis Ende 2020 hinaus nicht mehr als Vorstand zur Verfügung steht. Bei ihm scheinen die Fronten nicht so verhärtet. Dem Schreiben zufolge gibt es Gespräche zwischen ihm und dem Aufsichtsrat über eine beratende Funktion, die über den Dezember 2020 hinausgeht. Sie soll allerdings nur temporär sein.

Hintergrund für die Meinungsverschiedenheiten sind die Umwandlung des AER von einer GmbH in eine AG sowie der anteilige Rückkauf der Aerticket GmbH im Mai 2016. Damit sei die AG zu einer Konzernmutter mit über 30 in- und ausländischen Beteiligungen geworden. Dies führt zu neuen Organisationsstrukturen und Arbeitsprozessen, über die man sich intern offenbar nicht einig werden konnte.

Hageloch ist ein Urgestein des AER, seit 20 Jahren für die Kooperation aktiv und maßgeblich an deren Erfolg beteiligt. Der frühere Thomas-Cook-Manager Turbany ist seit Januar 2016 mit an Bord. Er folgte damals auf den langjährigen Vorstand Hartmut Höhn, der in den Ruhestand ging.

Hinter den Kulissen ist zu hören, dass die Personalien nicht so entschieden sind, wie in dem Mitgliederschreiben formuliert. Offenbar gibt es innerhalb des AER zwei Lager, die gegenteiliger Meinung sind.

Zudem beginnt am Donnerstag die Jahrestagung der Kooperation, bei der auch der Vorstand des Vereins neu gewählt wird. „Erst danach wird man sehen, welches Lager sich durchsetzt“, berichtet ein Insider.

Neben den Personaldebatten dürfte die Jahrestagung in Bonn auch sonst ein spannendes Event werden: Die Kooperation hat für ihre Mitglieder ein hochinteressantes Programm zusammengestellt. Infos dazu gibt es hier.

Anzeige