Reisevertrieb

Kundenmagazine: Wie Reisebüros Kunden binden

Mit Magazinen können Reisebüros bei ihren Kunden punkten

Mit Magazinen können Reisebüros bei ihren Kunden punkten. Foto: iStockphoto/pinkomelet

Um Kunden zu binden und neue zu gewinnen, geben immer mehr Reisebüros Magazine heraus – online wie auch print. „Wir sind überzeugt von diesem Kundenbindungstool“, sagt beispielsweise Gabriele Reminder-Schray, Chefin der Euro Lloyd Reisbüros in Stuttgart, Ludwigsburg und Sindelfingen.

Vor fast 40 Jahren hat das Team damit angefangen, wichtige Angebote in Magazinen zu bündeln. Die wichtigsten sind „Move“ und „Cruise“ – beide hochwertig von einer Agentur gestaltet. Berücksichtigt werden Top-Hotel- und Veranstalter-Partner. Auch die Mitarbeiter kommen zu Wort. „Die Kunden müssen sehen, welches Fachwissen in unserem Büro gebündelt ist, von wem sie zu welchem Thema persönlich betreut werden können“, sagt Reminder-Schray.

„Je persönlicher, desto besser"

Auch Marion Stoll von Five Point Travel in Weiherhammer stellt ein Magazin zusammen. „Je persönlicher, desto besser“, meint die Reiseexpertin. Deshalb kommen bei ihr auch die Mitarbeiter zu Wort. „In der Januar-Ausgabe zum Beispiel ist ein Interview mit meinem Kollegen veröffentlicht, 25 Jahre alt, und absoluter Arosa-Fan.“ Nur auf der persönlichen Ebene könne man die Kunden erreichen.

Dieser Meinung ist auch Bettina Reinfeld, Inhaberin des Reisebüros Reiselust in Potsdam. Für ihre „Sommerfrische“ schreiben nicht nur die Mitarbeiter kleine Reiseberichte, sondern auch Kunden. Erst kürzlich hat die 14-jährige Tochter einer Kunden eine Geschichte über die Rundreise durch Jordanien mit ihren Eltern veröffentlicht.

Wichtig ist neben der persönlichen Note auch, den Leser zu unterhalten. So sind in einigen Magazinen zum Beispiel Aufrufe zu Fotowettbewerben veröffentlicht. Büroinhaberin Reinfeld hat sogar ein Kreuzworträtsel zusammengestellt. Und auch Siamar-Reisen hebt sich mit besonderen Stücken hervor.

In dem 60 Seiten starken Heft des Leipziger Reisebüros, gibt es nicht nur schön gestaltete Reisetipps, sondern auch viel Service. Zum Beispiel die Rubrik ,Unnützes Wissen‘. Durch die wissen Leser jetzt unter anderem, dass Lepra seit 1983 kein offizieller Scheidungsgrund in Griechenland ist. Oder es gibt die besten Fernweh-Songs, wie Geschäftsführer Michael Riebel erläutert.

Zeitintensiv und kostspielig

Auch wenn es zeitintensiv und nicht günstig ist, ein Magazin zu erstellen, so sind die Reiseexperten dennoch vom Erfolg überzeugt. „Es muss klar sein, dass über ein Magazin nicht sofort Buchungen akquiriert werden. Das passiert erst Wochen oder Monate später. Unserer Erfahrung nach, ist ein persönliches Kundenmagazin ein absolutes Muss“, sagt Riebel.

Bettina Reinfeld bietet Kollegen an, ihr Konzept zu übernehmen. Andere Büros können Inhalte liefern oder die von Reinfeld übernehmen.  „Unser Grafiker erstellt dann das Magazin, von dem 2.000 Exemplare gedruckt werden“, sagt sie. „Wenn der Kollege selbst Anzeigen von Partnern akquiriert, dann kostet das Paket 1.500 Euro. Das Geld hat er aber über die Anzeigen schnell wieder reingeholt. Will er keine Anzeigen akquirieren, können wir das für ihn machen. Dann kostet das ganze 2.000 Euro.“

Mehr zum Thema Kundenmagazine lesen Sie in der aktuellen Ausgabe (01/2020) sowie in den kommenden Ausgaben. In diesen stellen die Verantwortlichen ihre Konzepte vor.

Anzeige