Reisevertrieb

VUSR plant Testlabor für Reisebüro-Ideen

Wie man mehr junge Kunden ins Reisebüro locken kann, will der VUSR mit einem Reisebüro-Testlabor testen

Wie man mehr junge Kunden ins Reisebüro locken kann, will der VUSR mit einem Reisebüro-Testlabor testen. Foto: Jacoblund/istockphoto

Der Reisebüro-Verband VUSR will mit einem Reisebüro, in dem neue Ideen und Konzepte ausprobiert werden sollen, testen, wie man junge Kunden in ein Ladengeschäft locken kann. Anregungen für das geplante Büro bekam der VUSR durch eine Studie, die der Verband zusammen mit Studenten des Studiengangs Tourismus-Management der IUBH Internationale Hochschule Bad Honnef kürzlich durchgeführt hat. Ausgangsfrage war: Wie muss ein Reisebüro aussehen und agieren, um junge Kunden ins Ladenlokal zu locken?

An der Studie, die zwischen Oktober und Dezember 2019 online und in Form von persönlichen Interviews durchgeführt wurde, nahmen mehr als 360 Personen teil. Rund 53 Prozent der Befragten waren jünger als 36 Jahre.

Tablet und App wichtig

Die Studie zeigt unter anderem, dass junge Kunden gerne Tablets und Apps nutzen. Rund die Hälfte der Teilnehmer kann sich vorstellen, während der Beratung im Reisebüro mit dem Tablet beispielsweise Zielgebietsfotos anzuschauen, nötige Dokumente zu unterschreiben und Formulare mit persönlichen Daten am Tablet auszufüllen.

Bei einer App wären die wichtigsten Funktionen das Stöbern nach Urlaubsmöglichkeiten, das Entwerfen von individuellen Rundreisen, eine Möglichkeit zur Terminvereinbarung im Reisebüro, eine Chat-Option mit dem Reiseverkäufer und die Möglichkeit der Eingabe von persönlichen Urlaubsinteressen, bevor man sich mit dem Counter-Experten zur Beratung trifft.

Nicht Büro, sondern Lounge

Entscheidend für den Gang ins Reisebüro ist laut Studie auch das Design des Ladengeschäfts. Wichtig sei, dass das klassische Reisebüro den alten „Büro-Charakter“ ablege. Für die Mehrheit der Umfrageteilnehmer (52 Prozent) ist ein möglicher Lounge-Stil des Reisebüros wichtig bis sehr wichtig. Gleiches gilt für das Vorhandensein von interaktiven Bildschirmen (59 Prozent). Insgesamt soll der Reisebüro-Stil urban und modern sein.

Marija Linnhoff, VUSR-Vorsitzende, fasst die Ergebnisse so zusammen: „Kunden wollen weiterhin ein Reisebüro. Der stationäre Vertrieb ist laut der Befragten aber nicht für einen zweiwöchigen Strandurlaub nötig, sondern für einzigartige Urlaubserlebnisse.“

In den nächsten Monaten soll das Reisebüro-Testlabor starten. Laut Linnhoff stehen bereits Sponsoren aus dem Technikbereich und dem Veranstaltergeschäft bereit, um das Projekt zu unterstützen. Studenten der Fachhochschule IUBH wollen das Konzept die nächsten drei Jahre wissenschaftlich begleiten.

Mehr zu den Ergebnissen der Studie lesen Sie in der nächsten Ausgabe von touristik aktuell (02/19), die nächste Woche erscheint.