Reisevertrieb

DRV: Hilfen kommen nicht an

Laut einer DRV-Umfrage kommen finanzielle Hilfen bislang kaum an

Laut einer DRV-Umfrage kommen finanzielle Hilfen bislang kaum an. Foto: Bru-nO/pixabay

Der Deutsche Reiseverband (DRV) schlägt Alarm: Laut einer aktuellen Umfrage des Verbands, an der rund 700 Unternehmen teilgenommen haben, kommen die Hilfen der Bundesregierung bislang kaum an. „90 Prozent der Unternehmen haben noch kein Geld gesehen“, sagt DRV-Präsident Norbert Fiebig. Die Ergebnisse seien besorgniserregend.

Mit der Umfrage „Weg aus der Krise“ hatte der Verband seine Mitglieder befragt, was von den bereits umgesetzten Maßnahmen der Bundesregierung bei ihnen greift. Als dringlichstes Problem sehen die Mitgliedsunternehmen eine Lösung bei der Rückerstattung von stornierten Leistungen. Mit dieser solle auch die Provisionsrückbuchungen bei den Reisebüros vermieden werden. „Wir brauchen dringend Unterstützung, um den Liquiditätsabfluss in der Branche zu stoppen. Ansonsten werden viele Unternehmen nicht durch diese Krise kommen. Unsere große Herausforderung ist der Faktor Zeit“, sagte Fiebig.  

Wie die Umfrage ergab, haben mehr als 70 Prozent der Unternehmen Antrag auf Kurzarbeitergeld gestellt. 44 Prozent der Befragten setzen zudem auf Steuervergünstigungen. Lediglich ein Fünftel habe Überbrückungskredite beantragt.

Ein weiteres Problem liegt laut DRV bei fehlenden Maßnahmen für mittelständische Unternehmen. „Gerade die Unternehmen, die zwischen zehn und 250 Mitarbeiter beschäftigen, fallen im Moment durchs Raster. Diese Förderlücke muss schnellstmöglich geschlossen werden.“ Ein Großteil der Unternehmen in der Reisewirtschaft falle laut Fiebig genau in diese Größenordnung.

Appell an EU-Kommissionspräsidentin

Im Hinblick auf die Rückzahlungspflicht bei Pauschalreisen und Flügen hat sich der DRV gemeinsam mit den Wirtschaftsverbänden BDL und BTW an EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen gewandt. Man fordere eine vorübergehende Aussetzung der Rückzahlungspflicht. Stattdessen solle der Weg für eine Gutscheinlösung auf europäischer Ebene frei gemacht werden.  

Den erheblichen Fixkosten der Unternehmen der Reisewirtschaft stehen praktisch keine Einnahmen mehr gegenüber, heißt es in dem Schreiben. „Wenn Unternehmen in dieser prekären Situation gezwungen sind, ihren Kunden die für Reisen, die nicht mehr angetreten werden konnten, gezahlten Reisepreise innerhalb von 14 Tagen zurückzuzahlen, werden viele in die Knie gehen“, so DRV-Präsident Fiebig.

     
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